Die Börse ist nur etwas für Reiche? Stimmt nicht, jeder kann auch kleine Summen in Aktien stecken. © Freepik
  • Von Sabine Groth
  • 25.01.2023 um 12:15
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Die Börse und Kleinanleger passen nicht gut zusammen, lautet eine weit verbreitete Überzeugung. Doch stimmt das wirklich? Sind Aktien nur etwas für reiche und wohlhabende Menschen mit genug „Spielgeld“? Klar ist: Wertpapiere sind nicht ohne Risiko, bieten aber auch und gerade für Durchschnittsverbraucher große Chancen.

Mangelndes Wissen ist einer der Hauptgründe, die immer wieder in Umfragen genannt werden, wenn es darum geht, warum Deutsche nicht so gern in Aktien investieren. Die geringen Kenntnisse rund ums Thema Aktienmärkte führen auch zu einigen Fehlannahmen, die sich in vielen Köpfen festgesetzt haben. Eine davon ist, dass Aktien nur etwas für Reiche sind.

Dies ist jedoch keineswegs der Fall. Eher das Gegenteil trifft zu: Gerade wer über noch nicht so viel Vermögen verfügt, benötigt die Renditekraft der Aktienmärkte dringend für den Kapitalaufbau, etwa zur finanziellen Absicherung im Alter. Während bei sehr Vermögenden häufig der langfristig reale Vermögenserhalt im Vordergrund steht, sind die weniger Betuchten auf eine Kapitalmehrung angewiesen.

Sparpläne auch mit geringen Beiträgen

Gerade bei Jüngeren geht es vorrangig um den Aufbau von Vermögen. Und der funktioniert – nicht nur in extremen Niedrigzinszeiten – ­­langfristig besonders gut über Aktieninvestments. Das gilt heute mehr denn je, da die Zugangsbarrieren zu der Anlageklasse für Kleinanleger drastisch gesunken sind. Niedrige Mindestanlagen treffen auf vielfältige Möglichkeiten, von den Chancen der Aktienmärkte zu profitieren.

Heute muss keiner mehr eine hohe fünfstellige Summe auf dem Konto haben, damit er vom Bankberater überhaupt auf ein Aktieninvestment angesprochen wird. Insbesondere der Vermögensaufbau ist über regelmäßige Sparraten schon mit kleinen Summen möglich. Egal ob in Fondspolicen oder in ein Fondsdepot bei einer Bank gespart wird – Kunden können bereits mit 30 Euro monatlich starten. Ob dies tatsächlich sinnvoll ist, lässt sich diskutieren. Für eine gute Altersversorgung sind 30 Euro monatlich keinesfalls ausreichend.

Vermögensaufbau über Fondspolicen

Den wohl bekanntesten Weg an die Aktienmärkte über monatliche Sparraten bieten Aktienfonds. Sie liefern zusätzlich eine breite risikomindernde Streuung über viele Aktien und eine professionelle Auswahl der Einzeltitel. Wer auf diese Auswahl verzichten will, kann Sparpläne auf kostengünstigere Aktien-ETFs wählen. Die börsennotierten Fonds (Exchange Traded Funds, ETF) sind in der Regel passive Investments und bilden einfach einen Aktienindex möglichst genau nach. Dass die Spiegelung von Indizes Risiken beinhalten können, ist vielen nicht bewusst, und wurde bereits in der Vergangenheit analysiert.

Ein weiterer Weg an die Aktienmärkte führt über Fondspolicen. Hier kann bei vielen Anbietern ebenfalls ab einem geringen monatlichen Beitrag in klassische Aktienfonds und ETFs investiert werden. Die Beitragsrate ist dabei sogar auf mehrere Fonds aufteilbar. Und beim langfristigen Sparen für die Altersvorsorge können zudem Steuervorteile gegenüber der Direktanlage zum Tragen kommen.

Fazit

Aktien sind also nicht nur etwas für Reiche, sondern eignen sich für breite Bevölkerungsschichten. Selbst, wer sich mit Aktien nicht gut auskennt, kann durch die Wahl von Investmentfonds von einem breit gefächerten Portfolio profitieren. Durch die geringen Beiträge ist die erste Hürde genommen und es wäre schade, die Chancen der Aktienmärkte – vor allem bei langen Laufzeiten – nicht zu nutzen.

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Sabine

Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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