Senior in der Elektronik-Werkstatt: Wie viele arbeiten im Rentenalter noch weiter? © picture alliance / Geisler-Fotopress | Dwi Anoraganingrum
  • Von Andreas Harms
  • 26.11.2025 um 17:17
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Die Aktivrente der Bundesregierung soll Rentner dazu bringen, noch weiterzuarbeiten. Jetzt hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin ermittelt, wie viele Ältere jetzt schon weiterhin aktiv sind.

7 Prozent der älteren Menschen arbeiten noch weiter, auch wenn sie die Regelaltersgrenze für die Rente schon erreicht haben. Dabei leisten sie im Durchschnitt 19 Wochenstunden. Das meldet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Dafür nutzte es Daten des Mikrozensus 2022.

Je besser die gesundheitliche Verfassung und je höher das Ausbildungsniveau, desto größer die Arbeitsbereitschaft im Alter. Bei guter oder sehr guter Gesundheit arbeitet noch rund jeder Fünfte mit 66 bis 69 Jahren.

Ko-Autorin Anna Bindler, Leiterin der Abteilung Kriminalität, Arbeit und Ungleichheit stellt fest: „Ob Menschen im Alter weiterarbeiten, hängt nicht allein von gesetzlichen Regelungen ab, sondern stark von individuellen Voraussetzungen.“ Das könnte auf die Aktivrente anspielen, die die Bundesregierung derzeit plant. Sie soll Rentner animieren, arbeiten zu gehen.

Insbesondere Selbstständige sind überdurchschnittlich stark vertreten (weshalb sie aus der Aktivrente ausdrücklich ausgeschlossen sein sollen). Ihr Anteil ist bei den erwerbstätigen Älteren mit 37,4 Prozent deutlich höher als unter allen Erwerbstätigen, der 9 Prozent beträgt.

Außerdem gehen die Forscher der Frage nach, wie viele Ältere in Berufen mit personellem Engpass unterwegs sind. Demnach sind sie mit 23 Prozent etwa genauso häufig wie Jüngere in Berufen tätig, in denen die Arbeitsnachfrage das Angebot auch langfristig übersteigt. Etwas seltener hingegen sind es Berufe, in den der Fachkräftemangel lediglich droht. Dort arbeiten rund 40 Prozent der Menschen, die jünger als 66 Jahre sind, aber nur 30 Prozent der Älteren.

Das macht die Senioren ausgesprochen wertvoll. „Ältere lindern schon heute teilweise den zunehmenden Fachkräftemangel. Es sollte also verstärkt darauf hingearbeitet werden, dass ein höherer Anteil von Erwerbstätigen jenseits der Regelarbeitsgrenze im Arbeitsmarkt bleibt“, sagt Peter Haan, Leiter der Abteilung Staat. „Gesundheitsfördernde Maßnahmen, Fort- und Weiterbildung auch in höherem Alter oder Reformmaßnahmen im Steuer- und Sozialrecht können dies begünstigen.“

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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