Die Skyline der Finanzstadt Frankfurt am Main: Hier haben auch einige große Versicherer ihren Sitz. © Pixabay
  • Von Juliana Demski
  • 02.10.2018 um 12:39
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Das Konkurrenzdenken zwischen Insurtechs und Versicherern ist gar nicht so verbreitet, wie man vermuten könnte. Wie der aktuelle World Insurtech Report 2018 zeigt, sind 96 Prozent der Versicherungen an Kooperationen mit den Versicherungs-Start-ups interessiert.

67,1 Prozent der etablierten Versicherer weltweit (in Deutschland 83,3 Prozent) geben an, dass Insurtechs das Kundenerlebnis neu definieren können. 96 Prozent wollen daher in irgendeiner Weise mit Insurtechs zusammenarbeiten. Das zeigt der World Insurtech Report, für den der IT-Berater Capgemini weltweit 140 Führungskräfte aus Versicherungen befragte.

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Die überwiegende Mehrheit (77,9 Prozent) erklärte, dass „Partnerschaften zur Entwicklung einer neuen Lösung“ ihr bevorzugter Ansatz sind. Für ein Drittel kommen auch Akquisitionen infrage.

Grund für diese Einstellung ist vor allem die Überzeugung bei 35,4 Prozent der Versicherer weltweit, dass die digitalen Unternehmen die Fähigkeiten der etablierten Versicherer verbessern können. In Deutschland denken 33,3 Prozent der Unternehmen so.

Wo liegen die Vorteile?

Auch das wollte Capgemini wissen. 77,2 Prozent der Befragten (66,7 Prozent in Deutschland) nannten als Antwort, dass sie dadurch das Kundenerlebnis verbessern könnten. 59,5 Prozent sahen die schnellere Markteinführung als Plus – wobei diesem Punkt 100 Prozent der deutschen Versicherer zustimmten. 46,8 Prozent erhoffen sich zudem neue digitale Fähigkeiten und 40,5 Prozent rechnen sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern aus (jeweils 50 Prozent Zustimmung in Deutschland). Speziell in Deutschland sehen die Befragten (66,7 Prozent) über Insurtechs außerdem die Möglichkeit, neue Einnahmequellen zu erkunden.

Zu den gefragten Insurtech-Anbietern, die für kurz- bis mittelfristige Partnerschaften in Betracht kommen, gehören laut Studie:

  • Datenspezialisten (62 Prozent)
  • Schadendienstleister (51,9 Prozent)
  • Front-Office-Lösungsanbieter (51,9 Prozent)
  • Technologiespezialisten (55,7 Prozent)

Zusätzlich zum Thema Insurtechs sollten die Versicherer für die Studie auch Fragen zu anderen potenziellen Konkurrenten beantworten.

Das Ergebnis: Sie gehen davon aus, dass eine neue Welle des Wettbewerbs von Produktionsunternehmen aus der Automobilindustrie und Big-Tech-Firmen ausgehen wird. Vor allem Amazon sehen sie als Hauptquelle für potenziellen neuen Wettbewerb an (81 Prozent), gefolgt von Firmen wie Alibaba und Produktherstellern (59,5 Prozent). Zum Vergleich: In Deutschland sehen sogar 100 Prozent der für die Studie Befragten Amazon als die Hauptbedrohung an und 83,3 Prozent andere Big Techs.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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