VSAV-Vorstand Ralf Werner Barth © VSAV
  • Von Juliana Demski
  • 20.02.2017 um 15:19
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Auch die Vereinigung zum Schutz für Anlage- und Versicherungsvermittler (VSAV) hat sich in die Diskussion zum Thema IDD-Umsetzung eingemischt. In den Augen der Organisation erreicht der Gesetzgeber mit dem Gesetz das genaue Gegenteil von dem, was er eigentlich will – es schade sogar dem Verbraucherschutz, so die Vermittler.

In den Augen der Vereinigung zum Schutz für Anlage- und Versicherungsvermittler (VSAV) schadet das IDD-Umsetzungsgesetz dem Verbraucherschutz. Die VSAV legte ihre Meinung in einem Brief an entscheidende Vertreter des zuständigen Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz dar.

„Das Gesetz führt in der Praxis zum Gegenteil dessen, was der Gesetzgeber eigentlich will“, sagt VSAV-Vorstand Ralf Werner Barth. „Er wird die reine Honorarberatung kaum stärken und schwächt gleichzeitig die unabhängige Beratung insgesamt. Er will die Provisionsberatung zurückdrängen, die Folge des Gesetzes ist aber die Stärkung des versicherungsabhängigen Vertriebs.“ Aber nur ein funktionierender Verbraucherschutz bedeute auch Schutz für Vermittler und Berater, findet die VSAV.

Kostengünstige Netto-Tarife beispielsweise würden so künftig kaum noch angeboten, leistungsstarke Produkte würden künftig weniger verkauft, so die VSAV. Und auch Makler könnten die Verbraucher weniger unterstützen. Die gesamte Beratungsintensität würde durch das Gesetz abnehmen, vor allem für einkommensschwache Bevölkerungsschichten, so die Vereinigung.

Im Kern fordert die VSAV deshalb, dass vor allem Mischmodelle, wonach unabhängige Makler entweder gegen Provisionen oder Honoraren arbeiten, abgeschafft werden sollen.

„Uns geht es nicht darum Besitzstände zu wahren. Unsere kleine Hoffnung ist, dass der Gesetzgeber im letzten Moment doch noch zur Einsicht kommt und erkennt, wie weit er sich von den Interessen der Verbraucher entfernt“, sagt Barth.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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