- Von Karen Schmidt
- 30.05.2025 um 14:35
Mit dem höheren Rechnungszins gehen nicht nur bessere Leistungen, sondern auch tendenziell stabilere oder sogar sinkende Beiträge einher. Durchschnittlich seien die Prämien um etwa 4 Prozent gesunken, zeigt die Analyse des Map-Reports. Wobei die genaue Ersparnis stark von der individuellen Tarifgestaltung abhänge. Die Jahresprämien für einen nicht rauchenden Bankkaufmann mit einer Versicherungssumme von 100.000 Euro liegen laut Map-Report zwischen 59 und 295 Euro.
Um die Qualität der Risikoleben-Tarife einzuordnen, hat Franke und Bornberg in diesem Jahr anspruchsvollere Kriterien für die maximale Punktzahl definiert. Das betrifft etwa den Umgang mit kurzfristigen Zahlungsschwierigkeiten und noch flexiblere Nachversicherungsoptionen. Neu im Kriterienkatalog ist die Nachversicherungsgarantie bei Kauf oder Finanzierung einer Immobilie. Gestrichen wurde hingegen die Überprüfung des Nichtraucherstatus während der Laufzeit.
Spitzengruppe nur leicht gewachsen
Für das Rating RLV 2025 hat Franke und Bornberg 103 Tarife und Tarifvarianten von 56 Gesellschaften nach 36 Kriterien untersucht. Mit 28 Produkten wächst die Spitzengruppe im Vergleich zum Vorjahr nur leicht. Nur 20 Versicherer haben mindestens ein hervorragendes Produkt im Angebot. Die Bestnote FFF+ erreichen für einen oder mehrere Tarife (alphabetische Reihenfolge): Allianz, Baloise, Bayern-Versicherung, Continentale, Cosmos Direkt, Credit Life, Delta Direkt, Dialog, Die Dortmunder, Europa, Hannoversche, Huk-Coburg und Huk24, Ideal, LV 1871, Provinzial, Signal Iduna, VPV, Versicherer im Raum der Kirchen und Zurich.
Viele gute Tarife verfehlten eine Top-Bewertung, weil sie Mindestkriterien der beiden höchsten Bewertungsstufen nicht erfüllen, erklärt Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit bei Franke und Bornberg. „Ohne kundenfreundliche Verlängerungsoptionen schafft es ein Tarif bei uns nicht an die Spitze. Ist etwa die Hypothek noch nicht getilgt oder wohnen unterhaltsberechtigte Kinder noch im elterlichen Haushalt, muss ein Top-Tarif eine längere Laufzeit erlauben.“
Die vorgezogene Todesfallleistung sei ein weiterer Mindeststandard in der Risikolebensversicherung. Diese garantiere die Zahlung der Versicherungssumme bereits für den Fall, dass eine Lebenserwartung von weniger als zwölf Monaten diagnostiziert werde, so Wedekind. Das Fazit der Analysten fällt daher eher verhalten aus: Risikolebensversicherungen böten ein solides Niveau, aber zu wenige Spitzenergebnisse. Der erwartete Qualitätsschub als Folge des neuen Rechnungszinses sei bislang ausgeblieben. Aber:
„Die steigende Nachfrage bei Immobilien wird das Geschäft mit Risikolebensversicherungen weiter beflügeln. Versicherer sind gut beraten, sich eine gute Ausgangsposition für den zu erwartenden Qualitätswettbewerb zu schaffen“, sagt Michael Franke.
Fazit
Die Risikolebensversicherung bleibt auch in diesem Jahr ein zentrales Instrument der finanziellen Absicherung. Der gestiegene Höchstrechnungszins, flexiblere Tarifoptionen und eine wachsende Offenheit für das Thema Vorsorge eröffnen Maklern neue Beratungsansätze.
Gleichzeitig ist es wichtiger denn je, sich mit den verfügbaren Tarifen intensiv auseinanderzusetzen und individuelle Lösungen für Kunden zu finden. Wer als Makler die aktuellen Produkttrends kennt und seine Kunden empathisch und fachkundig berät, kann sich als vertrauenswürdiger Partner positionieren und langfristige Kundenbeziehungen aufbauen.

















































































































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