Ist gegen die Verbeamtung von Lehrkräften: Bernd Rürup. © dpa/picture alliance
  • Von Juliana Demski
  • 27.01.2020 um 18:10
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Bernd Rürup sprach sich kürzlich dafür aus, mehr Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung zu holen. In Österreich habe dies bereits vor Jahren für ein stabiles Rentenalter und höhere Auszahlungen als hierzulande gesorgt. Lehrer, auch Hochschullehrer, sollten in Deutschland den Beamtenstatus komplett verlieren, findet Rürup.

Ginge es nach Bernd Rürup, so wäre ein deutlich größerer Teil der deutschen Beamten gesetzlich rentenversichert. Zudem sei der Beamtenstatus für Lehrer – auch für Hochschullehrer – heutzutage überflüssig und sollte abgeschafft werden, wie der Rentenexperte der „Süddeutschen Zeitung“ sagte.

In Österreich, so Rürup, habe es bereits seit 2004 eine entsprechende Reform gegeben. Seitdem seien die Jahresrenten dort durchschnittlich etwa 40 Prozent höher als in Deutschland. Und auch das durchschnittliche Renteneintrittsalter halte sich stabil bei 65 Jahren bei Männern und 60 Jahren bei Frauen. Zum Vergleich: In Deutschland soll es bis 2031 bei 67 Jahren liegen.

„Es kann eigentlich nicht sein, dass Lehrer an einer Schule unterrichten, von denen der eine Beamter und der andere Angestellter ist“, begründete Rürup seinen Vorschlag gegenüber der Zeitung. Hoheitliche Funktionen wie Richter, hohe Militärangehörige oder Sicherheitskräfte sollten hingegen auch in Zukunft mit einem Beamtenstatus versehen werden.

Eine solche Reform sei aber nicht von einem Tag auf den nächsten umzusetzen: „Wenn man beschließt, wir ersetzen die Beamtenversorgung und stellen nur noch Angestellte ein, so werden die bis dahin in der Beamtenversorgung erworbenen Ansprüche damit ja nicht hinfällig“, so Rürup. Sie seien „eigentumsrechtlich geschützt und müssen weiter bedient und finanziert werden“. In Österreich gebe es derzeit noch eine Übergangsphase, die voraussichtlich noch bis 2040 anhalten werde.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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