Am 17. Juli 2020 schlug Elisabeth II. auf Windsor Castle den Veteranen Thomas Moore zum Ritter. Moore plante während der COVID-19-Pandemie in Großbritannien, 100 Runden mit seinem Rollator im Garten zu drehen, um Geld für den britischen Gesundheitsdienst NHS zu sammeln. Am Ende wurden aus den geplanten 1.000 Pfund weit über 30 Millionen Pfund. © picture alliance / empics | Chris Jackson
  • Von Redaktion
  • 25.08.2020 um 13:24
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Das Ansehen der eigenen Branche kann ein einzelner Versicherungsmakler nicht beeinflussen – er kann aber aktiv daran arbeiten, die eigene Reputation zu verbessern. Jürgen Zirbik, Geschäftsführer der Jura Direkt Akademie, erklärt im Rahmen seiner Gastbeitrags-Reihe, welche fünf Faktoren entscheidend dabei sind.

#1 Kundenbewertungen für Offenheit und Transparenz

Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte sind 80 Prozent der Kaufentscheidungen von Kundenrezensionen abhängig. Über 70 Prozent der Befragten geben an, Hinweise auf Unternehmensrezensionen, die online erscheinen, an Familienmitglieder und Freunde weiterzugeben. Im Übrigen bewerten Kunden schon mal ungefragt bei Facebook & Co. – allerdings meist negativ.

Bewertungen fördern den guten Ruf, dabei sollen sie nicht einmal durchweg top sein, denn das ist unglaubwürdig. Finanzdienstleister nutzen das bisher zu wenig. Wer das tut, hat automatisch die Nase vorne. Hier empfehlen wir allgemeine Portale vor Branchenportalen, weil der Kunde sich hier zuerst informiert und sie öffentlicher sind. Google-Bewertungen erhalten Vermittler, wenn sie ein Unternehmensprofil bei Google haben und Bewertungen aktiv anfordern. Über Bewertungsportale wie Ekomi oder Provenexpert können Vermittler ebenfalls mehr Transparenz schaffen.

#2 Referenzen beweisen Qualität in der Praxis

Wer Referenzen nutzt, verschafft sich und Interessenten Vorteile. Interessenten erfahren etwas über den Anbieter und seine Qualitäten aus Kundensicht. Der Vermittler profitiert von Kundenkommentaren zur Zusammenarbeit gleich mehrfach. Sind mehrere Referenzen negativ, muss der Vermittler Missstände sofort beseitigen. Vor allem, wenn immer der gleiche Ärger entsteht. Dann sind sie Gold wert, denn manchmal merken wir als Berater gar nicht, was schiefläuft. Sind Referenzen mittelmäßig, kann sich der Vermittler verbessern. Sind sie positiv, ist das wirkungsvolle PR.

Kundendarstellung können Berater in Form von Namen und Logos von Kunden, als Kundenzitate in Schrift- oder Videoform einsetzen. Auch Fallstudien und Erfolgsgeschichten sind gut verwendbar. In allen Fällen ist es wichtig, die schriftliche Genehmigung des Kunden vor Veröffentlichung einzuholen.

#3 Psychologie verstärkt die positiven Effekte

Mit psychologischem Wissen können Berater Ihren guten Ruf unterstützen. Menschen sind das Produkt einer langen Evolution, die uns sehr ähnlich macht. Bestimmte Signale lösen bei Menschen ähnliche Reaktionen aus. Für Kommunikation ist das eine gute Sache, denn Gesetze des Verhaltens und psychologischen Phänomene lassen sich nutzen.

Dazu gehört das Gesetz der Macht, der Sympathie, das Gesetz auf Gegenseitigkeit und das Gesetz der Masse. Letzteres besagt, dass das was viele gut finden wohl auch gut sein muss. Und das stützt den guten Ruf einer Firma oder einer Person. Psychologische Phänomene wie der Halo-Effekt (Heiligenschein-Effekt), Priming (Bahnung) oder der Anker-Effekt (Vergleichswerteinfluss) können Vermittler ebenfalls wirksam einsetzen, um positive Bewertungen zu fördern.

#4 Priorität auf Kundennutzen und Top-Service

Positionierungsexperte Peter Sawtschenko kritisiert, dass sich viele Firmen in der Außendarstellung selbst beweihräucherten. Und nur wenn Kunden den Nutzen ihrer Angebote klar erkennen würden, seien sie auch bereit sie zu kaufen.

In der Finanzdienstleistung ist Nutzenkommunikation noch seltener als in anderen Branchen, wohl wegen der starken Produktorientierung. Deshalb ist sie hier besonders wirksam, weil Vermittler sich durch Nutzenkommunikation sofort unterscheiden. So finden sich auf den vielen Makler-Webseiten Sprüche und Zitate, Beschreibungen zu Risiken, Beitragsrechner, Bilder und Links zu X Versicherungsangeboten, langweilige Teamvorstellungen und Vermittlererfahrungen. Da ist der Nutzen kaum erkennbar.

Manche kaufen Blogartikel zu, die gar nichts mit dem Interesse des potenziellen Kunden zu tun haben. Viel Fachblabla. Dabei wüssten Kunden schon gerne, was den Unterschied zwischen Makler und Einfirmenvermittler ausmacht. Spannende Kundenthemen gibt es genug.

Gerade Makler können durch echte Vorteile wie Unabhängigkeit, Produktungebundenheit und Marktüberblick punkten. Und erst dann folgen Nutzen zu Risikoauslagerung und Vermögensaufbau – keine Produktbeschreibungen. Kunden wollen es klar und einfach. Sie wollen sofort verstehen, was sie davon haben, wenn sie mit einem Vermittler zusammenarbeiten. Alles andere kommt später.

#5 Kompetente Konzeptberatung festigt Reputation

Konzeptberater liefern Rundum-Vorsorge, weil sie über den Tellerrand der Finanzdienstleistung hinausschauen. Sie sorgen für Lösungen im Notfall für die ganze Familie. Kunden bleiben selbstbestimmt und entlasten Ihre Familien durch rechtliche, finanzielle Vorsorge und Notfall-Management. Sie liefern einen Top-Service, weil das mit Konzeptberatung direkt einher geht.

Konzeptberatung führt oft zu positiven Bewertungen und Referenzen. Denn hier greifen Themen wie Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Notfall-Ordner. Und diese Themen empfinden Verbraucher prinzipiell dringlicher als Finanzdienstleistung.

In der Kundenwahrnehmung entfernt Konzeptberatung Berater von der reinen Finanzdienstleistung und damit von der Branche mit dem schlechten Image. Gleichzeitig kann sich der Vermittler als Konzeptberater mit TÜV-Zertifizierung über einen Kurs der Akademie einen angesehenen Expertenstatus aufbauen.

Mehr zum Thema „Businesswert für Finanzdienstleister“ erfahren Makler auf dem Youtube-Kanal der Jura Direkt Akademie.

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