Eine typische Beamenlaufbahn beginnt mit einer dreijährigen Ausbildung. © Copyright: Pixabay
  • Von Oliver Lepold
  • 04.12.2019 um 10:41
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Bevor der Beamte den Status „Beamter auf Lebenszeit“ mit all seinen Vorteilen erreicht, durchläuft er zwei Phasen, in denen Besonderheiten der Beamtenversorgung berücksichtigt werden sollten. Die jeweiligen Übergänge spielen eine Rolle für die passende Absicherung gegen Krankheiten und Dienstunfähigkeit und müssen in der Beratung berücksichtigt werden.

Eine typische Beamtenlaufbahn besteht aus einer dreijährigen Ausbildung, der eine Laufbahnprüfung folgt. Der Anwärter gilt als Beamter auf Widerruf und kann jederzeit entlassen werden. Besteht der Anwärter die Prüfung, wird er in das Beamtenverhältnis auf Probe übernommen. In diesem Stadium muss der frischgebackene Beamte Eignung, Befähigung und fachliche Leistung für seinen Job nachweisen. Abhängig vom Dienstherrn wird nach weiteren zwei bis fünf Jahren der Beamtenstatus auf Lebenszeit verliehen.

Auch Anwärter haben bereits automatisch Anspruch auf die Beihilfe, die Dienstherren zur Krankenversicherung leisten. Dieser übernimmt im Krankheitsfall dann zwischen 50 und 70 Prozent der Kosten, sodass Anwärter nur noch einen Teil der medizinischen Versorgung über eine Restkostenversicherung absichern müssen. Aufgrund preiswerter Beiträge und der besseren Anpassung an die Modalitäten der Beihilfe wählt hier die überwiegende Mehrheit der Anwärter eine private Krankenversicherung.

Günstige Anwärtertarife ohne Altersrückstellungen

Für Beamtenanwärter bieten viele private Krankenversicherer spezielle PKV-Tarife an. Diese unterscheiden sich in der Leistung kaum von den regulären Beamtentarifen, bieten aber günstigere Beiträge, weil sie ohne den Sparanteil der Alterungsrückstellung kalkuliert sind. Sobald der Status „Beamter auf Probe“ erreicht wird, sollte die Restkostenversicherung überprüft und angepasst werden.

Viele Versicherer bieten dann in der Regel ohne Gesundheitsprüfung eine Umstellung in die PKV-Beamtentarife an. Wer in dieser Phase aufgrund einer Krankheit oder eines Freizeitunfalles dienstunfähig werden sollte, wird in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert. Erfolgt die Dienstunfähigkeit durch einen Dienstunfall, hat der „Beamte auf Probe“ einen überschaubaren Versorgungsanspruch an den Dienstherren.

Zusätzliche Absicherung für Dienstunfähigkeit empfohlen

Als „Beamter auf Lebenszeit“ schließlich sorgen Beihilfe und zusätzliche private Absicherung für eine hochwertige Gesundheitsversorgung. Bei Dienstunfähigkeit werden Beamte auf Lebenszeit in den Ruhestand versetzt. Der Dienstherr bezahlt in diesem Fall ein Ruhegehalt, dessen Höhe in jungen Jahren große Lücken aufweist. Der Anspruch steigt mit zunehmender Dienstzeit. Allerdings wird zur aktuellen Besoldung immer eine hohe Lücke bestehen. Eine spezielle private Dienstunfähigkeitsversicherung sorgt für weitergehende Absicherung.

Für alle drei Stadien einer Beamtenlaufbahn empfiehlt sich zudem der Abschluss einer Diensthaftpflichtversicherung.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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