Ist Leiter der Versicherungsberatung bei Willis Towers Watson in Deutschland: Michael Klüttgens. © Willis Tower Watson
  • Von Juliana Demski
  • 17.12.2019 um 16:42
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Das Beratungsunternehmen Willis Tower Watson wartet in seiner aktuellen Vertriebswege-Studie zur Lebensversicherung mit positiven Nachrichten für Makler auf: Diese konnten in 2018 ihren Anteil am Vertriebswegemix leicht steigern. Eine weitere Erkenntnis: Die verkaufsstarken Lebensversicherer werden künftig wohl noch stärker.

Trotz Niedrigzinsmisere: Das Jahr 2018 war ein gutes für die Lebensversicherung. Das Neugeschäft legte weiter zu – wenn auch nicht bei allen Marktteilnehmern gleichermaßen, wie nun die aktuelle „Vertriebswege-Studie Lebensversicherung“ des Beratungsunternehmens Willis Tower Watson zeigt. Demnach konnten vor allem die Marktführer der Lebensversicherungsbranche erneut stark zulegen.

Insgesamt haben die Top 10 der Lebensversicherer ihren Anteil am Neugeschäft auf 61 Prozent (Vorjahr: 59 Prozent) ausgebaut. Fasst man die Einzelunternehmen zu Gruppen zusammen (da einige Einzelunternehmen zu gleichen Versicherungsgruppen gehören), beträgt der Anteil der Top 10 am Neugeschäft sogar 76 Prozent (Vorjahr: 75 Prozent).

„Es wird immer deutlicher, welchen großen Marktanteil wenige Player mittlerweile auf sich vereinen“, sagt Henning Maaß, Leiter der Lebensversicherungsberatung bei Willis Towers Watson in Deutschland.

Neugeschäft in Zahlen

Das Neugeschäft aus eingelösten Versicherungsscheinen (also ohne Erhöhungen der Versicherungssumme) hat marktweit sowohl aus laufenden Beträgen (2 Prozent) als auch insbesondere aus Einmalbeträgen (8 Prozent) zugenommen.

Wenig Veränderungen im Vertrieb

Bei den Vertriebswegen in der Lebensversicherung ist hingegen wenig Neues passiert: Einfirmenvermittler blieben der führende Vertriebsweg und konnten ihren Anteil leicht auf 32,9 Prozent ausbauen (siehe Grafik). Sowohl Makler und Mehrfachagenten (31,0 Prozent) als auch Banken (29,3 Prozent) konnten ihren Anteil ebenfalls etwas steigern, blieben weiterhin aber knapp hinter den Vertriebssiegern zurück. Zurückzuführen ist dies laut den Studienautoren überwiegend auf den Rückgang des Anteils der „Sonstigen Vertriebswege“ (3,8 Prozent).

„Die sonstigen Vertriebswege stehen für das fremdgeführte Konsortialgeschäft, insbesondere in der betrieblichen Altersvorsorge. Diese Konsortien waren in 2018 weniger gefragt als im Jahr davor“, so Maaß.

Einfirmenvermittler blieben auch 2018 der führende Vertriebsweg in der Lebensversicherung. Quelle: Willis Towers Watson

Prognose für 2020

Mit Blick auf 2020 erwartet Michael Klüttgens, Leiter der Versicherungsberatung bei Willis Towers Watson in Deutschland, dass insbesondere die marktführenden Lebensversicherer davon profitieren werden, dass der Bedarf an Altersvorsorge sowie an der Absicherung von Erwerbseinkommen, Alterseinkommen und Hinterbliebenen hoch sei und auch in Zukunft wohl noch steigen werde.

Die Marktführer würden diese Entwicklung „zu ihren Gunsten nutzen, sodass eine Zunahme der Marktkonzentration in den nächsten Jahren absehbar ist“, so Klüttgens.

Und weiter: „Angesichts des eigentlich steigenden Bedarfs sollten die Aussichten der Branche rosig sein. Dies gilt jedoch nur für jene Marktteilnehmer, die genügend Weitsicht für Veränderungen mitbringen. Denn Differenzierung wird wichtiger: Jedes Unternehmen sollte sich individuelle Alleinstellungsmerkmale erarbeiten und sein Geschäft konsequent auf diese ausrichten.“

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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