Eine Frau mit Rückenproblemen: Manchmal kann ein Stützkorsett helfen. © dpa/picture alliance
  • Von Juliana Demski
  • 29.11.2017 um 10:28
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Wenn Patienten ein Stützkorsett verschrieben bekommen, muss in manchen Fällen ein Krankenpfleger beim Anlegen helfen. Streng genommen ist das eine Pflegeleistung. Laut einem aktuellen Urteil kann dies aber auch ein Fall für die Krankenkasse sein.

Was ist geschehen?

Eine 87-jährige Frau bekommt von ihrem Arzt ein Stützkorsett verschrieben, weil sie an einer Verformung der Wirbelsäule und an fortschreitender Osteoporose leidet. Anlegen kann sie das Korsett aber nicht selbst, denn sie leidet an Schwindel, und auch ihre motorischen Fähigkeiten sind eingeschränkt. Also verordnet ihr der Arzt eine häusliche Krankenpflege.

Die Krankenkasse weigert sich, dafür zu zahlen. Hilfe bei dem Gebrauch eines Stützkorsetts sei Sache der Pflegekasse und wie das übliche An- und Auskleiden im Rahmen der Körperpflege zu behandeln, so die Argumentation der Kasse. Der Fall landet vor Gericht.

Das Urteil

Das An- und Ablegen des Stützkorsetts sei eine krankheitsspezifische Pflegemaßnahme, die die Krankenkasse im Rahmen der Behandlungssicherungspflege zu bezahlen habe, befinden die Richter des Landessozialgerichts Bremen-Niedersachsen. Mit normaler Alltagskleidung sei das nicht zu vergleichen. Also muss die Kasse auch für die Pflegeleistung zahlen (Aktenzeichen L 16 KR 62/17).

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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