Beratungsszene: Ein Provisionsdeckel würde viele unabhängige Vermittler in finanzielle Note bringen. © Pixabay
  • Von Redaktion
  • 11.09.2018 um 12:38
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Das Bundesfinanzministerium ist mit den Ergebnissen des Lebensversicherungsreformgesetzes nicht zufrieden und plant, einen Provisionsdeckel einzuführen. Das könnte 50 Prozent der unabhängigen Vermittler in finanzielle Schwierigkeiten bringen, zeigt eine aktuelle Umfrage.

Käme es zu einem Provisionsdeckel in der Lebensversicherung, wie es das Bundesfinanzministerium (BMF) anscheinend plant (wir berichteten), würde das 50 Prozent der unabhängigen Vermittler in wirtschaftliche Not bringen und 35 Prozent müssten gar um ihre Existenz bangen. Das ist ein Ergebnis der „Asscompact Trends III/2018“.

Grund dafür, dass das BMF mit der Idee eines Deckels arbeitet, ist, dass die Abschlusskosten nach dem Lebensversicherungsreformgesetz nach Ansicht der Behörde nicht in ausreichender Höhe gesunken sind. Sie seien bei Maklern und Mehrfachvermittlern im Vergleich zum Jahr 2013 nur um 7,21 Prozent gesunken.

Die Asscompact-Studie, bei der 400 unabhängige Vermittler mitgemacht haben, kommt hier jedoch auf einen Wert von minus 17,9 Prozent. Die Abschlusscourtage liege demnach bei 33,1 Promille.  Bestandscourtage und laufende Abschlusscourtage lägen derzeit jeweils bei 1,3 Prozent.

Vermittler sehen auch Versicherer in der Pflicht

Für viele ist das jetzt schon zu niedrig. Für angemessen halten die befragten Vermittler eine Abschlusscourtage in Höhe von 34,8 Promille in Kombination mit einer Bestands- und laufenden Abschlussvergütung von je 1,6 Prozent.

Die unabhängigen Vermittler sehen bei der Provisionsdiskussion auch die Versicherer in der Pflicht. 83,1 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass hier das größte Potenzial zur Kosteneinsparung bei der Lebensversicherung liege – etwa bei Verwaltung, Marketing oder Produktportfolio.

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