Die Grafik zeigt: Die meisten Frauen erwarten keine großen Rentensummen. © Aon
  • Von Juliana Demski
  • 21.07.2020 um 16:04
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Eine aktuelle Umfrage zeigt: Die meisten Frauen hierzulande wissen ganz genau, dass sie im Alter meist weniger Rente zu erwarten haben als Männer. Wie hoch ihr Ruhegehalt aber tatsächlich einmal ausfallen wird, wissen nur die wenigsten von ihnen. Hier kommen die Details.

Frauen machen sich über ihre Rente meist keine Illusionen: Nur ein Viertel der Frauen (27,2 Prozent) gab im Rahmen einer Studie des Maklerunternehmens Aon an, später einmal mehr als 2.000 Euro netto pro Monat zu brauchen – wohl auch, weil Verzicht im Rentenalter von den Befragten bereits eingepreist wird. Zum Vergleich: Bei den Männern liegt dieser Anteil fast doppelt so hoch (47,9 Prozent).

Deutlich mehr Frauen (32,5 Prozent) als Männer (21,2 Prozent) wünschen sich aber eine Rente in Höhe ihres aktuellen Nettoeinkommens – oder sogar darüber. Und: Sogar fast die Hälfte (47,7 Prozent) aller Geringverdienerinnen hoffen, dass die Rente wenigstens genauso hoch sein wird wie das aktuelle Einkommen.

Das Problem:

Obwohl ihr Blick auf die Rente realistisch ist, haben nur wenige Frauen (18,3 Prozent) eine grobe Vorstellung davon, was im Alter wirklich zu erwarten ist. Einen genauen Überblick haben noch weniger: Fast ein Drittel der Frauen geht davon aus, das gewünschte Einkommen im Alter nicht zu erreichen beziehungsweise dazuverdienen zu müssen. 14,4 Prozent der Frauen wissen nicht, ob und wie sie das gewünschte Einkommen im Alter erreichen sollen.

Aber: Fragt man nach den eigenen Einflussmöglichkeiten auf die Rentenhöhe, so ist die Grundhaltung bei Frauen und Männern durchweg positiv. Nur jeder Zehnte glaubt, dass die Rente überwiegend schicksalsgegeben ist. Rund 90 Prozent der Befragten sehen grundsätzlich, dass sie selbst etwas tun können, um die Höhe ihrer Rente zu beeinflussen.

„Unsere Studie zeigt,“ kommentiert Gundula Dietrich, Geschäftsführerin von Aon, „dass Frauen sehr abgeklärt auf ihre Rente blicken. Sie rechnen mit Versorgungslücken, dabei erkennen sie gleichzeitig, dass sie sich noch besser über ihre finanzielle Situation im Alter informieren müssten.“ Die Expertin fordert daher: „Arbeitgeber müssen Frauen dabei mit klaren, individuellen Angeboten unterstützen, um sie in ihren jeweiligen Lebenssituationen abzuholen.“

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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