Die große Mehrheit der Deutschen sind der Meinung, kaum von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre profitiert zu haben. © RWB Group
  • Von Lorenz Klein
  • 27.06.2019 um 10:57
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Die Deutschen streben immer weniger danach, ein hohes Vermögen aufzubauen. 55 Prozent der Bundesbürger geben an, dass sie reich sein für sehr oder eher erstrebenswert halten. Das ist ein Rückgang von mehr als zehn Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr und 15 Prozentpunkten gegenüber 2017 – und wohl auch mit Resignation zu erklären, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Drei von vier Deutschen (73,3 Prozent) sind der Meinung, kaum von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre profitiert zu haben. Zudem schätzen sie ihre persönlichen Chancen schlechter ein, ein hohes Vermögen aufzubauen. Zu diesem Ergebnis kommt die 3. Reichtumsstudie der RWB Group, einem Spezialisten für Private-Equity-Fonds.

Demnach bezeichnet nur knapp jeder Zehnte (9,2 Prozent) seine Chancen, ein hohes Vermögen aufzubauen als sehr hoch beziehungsweise eher hoch – ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr, wie die Autoren anmerken.

„Zwar sind die Löhne im Durchschnitt einigermaßen mit der wirtschaftlichen Entwicklung seit 2009 mitgewachsen. Dennoch hat ein Großteil der Bevölkerung das Gefühl, von der Wirtschaft abgekoppelt zu sein“, kommentierte Norman Lemke, Vorstand und Mitgründer der RWB Group, die Studienergebnisse.

Lemke sieht eine Zweiteilung in der Bevölkerung: „Die kleine Gruppe derer, die sich bewusst an der Wirtschaft etwa in Form von Aktienfonds beteiligt, hat gut an der positiven Wertentwicklung der letzten zehn Jahre verdient. Der Großteil der klassischen Sparer hat dagegen erlebt, wie die Zinserträge gegen Null gingen.“

Reichtum beginnt für die meisten Deutschen ab einer Million Euro

Reichtum beginnt aus Sicht der meisten Deutschen (44,2 Prozent) ab einem Vermögen von einer Million Euro inklusive Immobilien – für jeden Zehnten beginnt Reichtum erst ab drei Millionen Euro.

Die besten Chancen, ein hohes Vermögen aufzubauen, sehen die meisten Deutschen 2019 zum ersten Mal im Erwerb von Immobilien (22,9 Prozent), gefolgt von einer guten Ausbildung/Qualifizierung, welche mit 19,0 Prozent der Nennungen allerdings einen Verlust von fast sechs Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr verzeichnet, wie die Autoren betonen. Die Gründung eines eigenen Unternehmens verliert ebenso deutlich gegenüber dem Vorjahr und landet auf Rang drei.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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