76 Prozent der Internetnutzer erledigen ihre Bankgeschäfte bereits online. 19 Prozent der Befragten können sich vorstellen, ihr Konto bei einer reinen Online-Bank ohne Filialen zu eröffnen. © dpa/picture alliance
  • Von Manila Klafack
  • 16.05.2018 um 12:35
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Immer mehr Internetnutzer erledigen ihre Bankgeschäfte online. Das hat eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben.

Mittlerweile wickeln mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Internetnutzer ihre Bankgeschäfte online ab. Im Jahr 2016 waren es erst 70 Prozent. Und der Anteil könnte weiter wachsen, denn weitere 8 Prozent geben an, sie könnten sich vorstellen, auf Online-Banking umzusteigen. Zu diesem Ergebnis gelangt eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

„Online-Banking ist für die große Mehrheit der Internetnutzer Alltag. Es ist sicher, jederzeit verfügbar und vor allem: bequem. Das Finanzwesen lässt sich durchgängig digitalisieren, Die Bankenwelt steht in den kommenden zehn Jahren vor einem ganz grundlegenden Umbruch“, kommentiert Bitkom-Präsident Achim Berg die Zahlen.

Bereits heute gehen laut der Befragung drei von zehn Online-Banking-Nutzern (29 Prozent) überhaupt nicht mehr in eine Filiale, sondern erledigen alles online. Jeder Zweite (51 Prozent) nutzt Online-Banking überwiegend, geht aber hin und wieder zur Bank. Gerade einmal 17 Prozent der Online-Banking-Nutzer sagen, dass sie überwiegend Filialen besuchen und die Online-Funktionen nur ab und an verwenden.

Digitalangebote zunehmend wichtiger

Außerdem kommt die Bitkom-Studie zu dem Ergebnis, dass den Kunden digitale Angebote der Bank wichtiger werden als eine bekannte Marke. 57 Prozent der Befragten geben das an. 47 Prozent sagen, die Bekanntheit der Marke sei wichtig. 9 Prozent der Befragten geben an, bereits ihr Konto bei einer reinen Online-Bank zu haben, 8 Prozent planen einen Wechsel innerhalb der kommenden zwölf Monate, und weitere 19 Prozent können sich grundsätzlich vorstellen, ihre Bankgeschäfte bei einer reinen Online-Bank ohne Filialen zu erledigen.

Darüber hinaus sind vier von zehn Bundesbürgern (42 Prozent) offen dafür, ihre Bankgeschäfte, wie Überweisungen oder Einlagen, über neue Finanzdienstleister wie Paypal oder Payback abzuwickeln. 38 Prozent nennen Apple, Google oder Amazon als Alternativen.

„Wir erleben so etwas wie eine Entzauberung der Bankenwelt“, sagte Berg. „Das grundsätzliche Phänomen sehen wir auch in anderen deutschen Leitindustrien, etwa dem Automobilbau. Dort genießen neue Anbieter wie Tesla oder Digitalunternehmen großes Ansehen, wenn es um neue Technologien wie selbstfahrende Autos geht. Eine solche Entwicklung galt im Finanzbereich, in dem die Kunden besonders vorsichtig und konservativ sind, lange für undenkbar – diese Zeiten ändern sich jetzt.“

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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