Existenzgründer blicken angesichts der Krise aufgrund der Pandemie optimistischer in die Zukunft als viele andere Unternehmer. © picture alliance / dpa Themendienst | Robert Guenther
  • Von Manila Klafack
  • 03.03.2021 um 12:35
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:55 Min

Existenzgründer wurden im vergangenen Jahr von der Pandemie teils stark getroffen, dennoch bleiben sie als Zielgruppe nach wie vor interessant. Außerdem bringen Krisenzeiten oft sogar neue Firmenideen hervor – und die Neu-Unternehmer benötigen den richtigen Versicherungsschutz.

Sebastian Kulas und Eileen Karr haben es gewagt: Kurz vor dem zweiten Lockdown Ende 2020 eröffneten sie in Leipzig einen Friseursalon. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtete Ende Januar über die beiden Existenzgründer, die sich durch die Pandemie und ihren Einfluss auf das neu gegründete Geschäft nicht entmutigen lassen. So ist Kulas überzeugt, dass der Schritt in die Selbstständigkeit die richtige Entscheidung war. Sie werden den Lockdown überstehen, meint er im MDR. Er sei jetzt aus Überzeugung selbstständig.

Mit dieser optimistischen Einstellung ist er als Gründer nicht allein. Der Bundesverband Deutsche Startups veröffentlichte Ende September 2020 seinen 8. Deutschen Startup Monitor gemeinsam mit Pricewaterhouse Coopers und mit der Universität Duisburg-Essen. Die Befragung von knapp 2.000 deutschen Start-ups erlaubte einen Blick in die Pläne der Gründer hierzulande.

Existenzgründer blicken trotz Corona positiv in die Zukunft

Demnach sehen 75 Prozent der Existenzgründungen ihre Geschäftstätigkeit durch Corona zwar beeinträchtigt. Trotzdem planen sie in den kommenden zwölf Monaten im Durchschnitt sechs neue Mitarbeiter einzustellen.

„Start-ups sind wie die gesamte Wirtschaft von der Corona-Pandemie betroffen. Doch Gründerinnen und Gründer sehen in der Krise meist auch eine Chance und sind es gewohnt, schnell auf neue Situationen zu reagieren. Daher schauen sie optimistischer in die Zukunft als die deutsche Wirtschaft insgesamt“, sagt Franziska Teubert, Geschäftsführerin des Bundesverbands Deutsche Startups. 90 Prozent der Befragten reagieren demnach mit spezifischen Gegenmaßnahmen auf die Krise. Personal abbauen, um Kosten zu sparen, wollen nur wenige.

Zu den größten Herausforderungen gehören für 68 Prozent der Befragten die Kundengewinnung und der Vertrieb. Eine weitere Schwierigkeit bestehe für die Selbstständigen in den finanziell schwierigen Rahmenbedingungen. 43 Prozent der befragten Gründer geben das an. 32 Prozent nennen die Liquidität herausfordernd. 2019 waren es dagegen nur 18 Prozent.

Versicherungsschutz für Gründer nicht vernachlässigen

Angesichts dessen gewinnt der Versicherungsschutz für Existenzgründer eine zusätzliche Bedeutung. Denn oft verfügen Gründer nicht über einen finanziellen Puffer, um selbst für kleinere Schäden allein aufzukommen. Darum zählen Gewerbeversicherungen, insbesondere die Haftpflichtversicherung, zu den wichtigsten Absicherungen.

Die Betriebshaftpflichtversicherung etwa springt ein, sobald ein Dritter einen Schaden im oder durch das Geschäft erleidet. Rutscht also die Kundin in dem Friseursalon aus und kann aufgrund dieser Verletzung wochenlang nicht arbeiten, übernimmt der Versicherer die Schadensersatzansprüche.

Die Berufshaftpflichtversicherung ist vor allem für beratende Berufe wie Steuerberater, Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer, IT-Unternehmen oder für Freiberufler empfehlenswert. In manchen Branchen gehört sie sogar zu den Pflichtversicherungen. Ärzte und Rechtsanwälte etwa bekommen ihre Zulassung nur, wenn sie diese Versicherung nachweisen können.

Büro- und Geschäftsausstattung sowie Daten schützen

Die Inhaltsversicherung als weitere Gewerbeversicherung übernimmt die Regulierung eines Schadens, wenn beispielsweise ein Feuer in der Küche eines Restaurants die gesamte Einrichtung beschädigt. Außerdem erstattet sie die Kosten, wenn nach einem Einbruch in einen Lagerraum die dort untergebrachten Waren gestohlen oder beschädigt wurden.

Immer wichtiger insbesondere für Geschäftsideen im digitalen Umfeld wird auch die Cyber-Versicherung. Sie kommt für Schäden auf, die trotz Sicherheitsmaßnahmen durch eingeschleuste Viren und Trojaner im Unternehmen und bei dessen Partnern, wie Lieferanten und Kunden, entstehen.

autorAutorin
Manila

Manila Klafack

Manila Klafack ist Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort