Doktorin telefoniert: Immer mehr Patientinnen und Patienten suchen international nach der bestmöglichen Behandlung – Qualität, Innovation und Schnelligkeit stehen dabei im Fokus. © freepik
  • Von René Weihrauch
  • 11.06.2025 um 14:54
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Nicht immer finden Patienten die bestmögliche Behandlung für eine Erkrankung in Deutschland. Manchmal kann eine Auslandsbehandlung sinnvoll oder sogar notwendig sein. Welche Länder in welchen Bereichen Spitzenmedizin bieten und wie PKV-Versicherte davon profitieren, lesen Sie hier.

Auch wenn Deutschland nach wie vor über eines der leistungsstärksten Gesundheitssysteme verfügt – eine Auslandsbehandlung ist für viele Patienten dennoch eine attraktive Angelegenheit. Für Maklerinnen und Makler ist in diesem Zusammenhang vor allem das Motiv interessant, das in den meisten Fällen dahintersteckt. Zwar sucht laut einer Umfrage der Medical Tourism Association etwa jeder Fünfte (22 Prozent) nach einer Auslandsbehandlung, um Kosten zu sparen. Die überwältigende Mehrheit von 84 Prozent nannte als Grund aber: 

+ eine höhere Behandlungsqualität (55 Prozent) 

+ eine Behandlung, die zu Hause in dieser Form nicht angeboten wird (18 Prozent) 

+ eine zeitnahe Behandlung ohne lange Wartezeiten (10 Prozent) 

Häufig Ziel einer Auslandsbehandlung: die USA

Für Maklerinnen und Makler bedeutet das: Diese Klientel ist empfänglich für die Vorzüge einer privaten Krankenversicherung, die im Gegensatz zur GKV die teils immensen Kosten einer hochwertigen Auslandsbehandlung übernimmt (vorausgesetzt, es wurde ein entsprechend leistungsstarker Tarif gewählt).

Gründe für die Attraktivität einer Auslandsbehandlung sind unter anderem intensivere Forschung und schnellere Zulassungen von Medikamenten und Behandlungsmethoden jenseits der Grenzen. Immer mehr Patienten weiten ihre Suche nach der besten Behandlung deshalb auf international angesehene Spezialisten aus. Doch welche Länder ragen auf welchen Gebieten heraus? 

Als der Staat mit dem wohl höchsten Forschungsniveau werden von in der Regel zunächst die USA genannt. Immerhin kommen von dort auch die meisten der seit 1901 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichneten Wissenschaftler (109, Quelle: statista.de). Wenn es um die Einführung innovativer Medikamente geht, sind die Amerikaner zudem erheblich schneller als andere, etwa als die EU-Länder. Mehr als 100 Arzneimittel wurden laut deutschem Verband der forschenden Arzneimittelhersteller in den vergangenen zehn Jahren zwar in den USA, nicht aber in der Europäischen Union zugelassen. Außerdem gelten US-Kliniken als Vorreiter auf dem Gebiet der Gentherapien, in der Krebsforschung, Biotechnologie und bei Immuntherapien. 

Auch diese Staaten sind attraktiv für eine Auslandsbehandlung 

Interessant für eine Auslandsbehandlung sind laut Experteneinschätzung auch Spanien und die Schweiz. Bei den Eidgenossen verweisen beispielsweise Fachleute von „Bookimed“, einer Plattform für die globale Suche nach Krankenhäusern, auf das hohe Behandlungsniveau der Schweizer Spitäler, in denen Patienten „die qualitätiv hochwertigste medizinische Hilfe erhalten“, etwa im Bereich der Onkologie. Spanien gilt unter anderem als eines der führenden Länder in der Reproduktionsmedizin und der Neurochirurgie.   

Weitere Staaten, die im Zusammenhang mit einer Auslandsbehandlung auf höchstem Niveau oft genannt werden, sind Israel und Südkorea. Letzteres wird häufig für seine Hightech-Chirurgie gerühmt. Wenn es um das Niveau der technischen Ausrüstung von Krankenhäusern geht, belegt Südkorea laut „Bookimed“ den 2. Platz weltweit. Auch das trägt vermutlich dazu bei, dass das Land bei Krebsbehandlungen einen der höchsten Genesungsindizes der Welt habe (bei Brustkrebs beispielsweise 90,6 Prozent). Israelische Spezialisten erzielen den Angaben zufolge vergleichbare Quoten bei Operationen am Gehirn und am Rückenmark (98 Prozent Erfolgsquote). Weitere Schwerpunkte sind dort die Krebsforschung und Immuntherapie. Außerdem gelten israelische Klinikärzte als hochqualifiziert – unter anderem deshalb, weil Pflichtpraktika in europäischen oder amerikanischen Spitzenkliniken vielfach zum Ausbildungsprogramm gehört. 

Diese Informationen dienen nur zur Orientierung und stellen keine Handlungsempfehlung dar. Im Einzelfall sollten Patienten sich immer individuell und ausführlich medizinisch beraten lassen. 

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René Weihrauch

René Weihrauch arbeitet seit 35 Jahren als Journalist. Einer seiner Schwerpunkte sind Finanz- und Verbraucherthemen. Neben Pfefferminzia schreibt er für mehrere bundesweit erscheinende Zeitschriften und international tätige Medienagenturen.

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