Rentnerin kontrolliert ihr Smartphone: Auch Rentner, die in Vollzeit gearbeitet haben, haben teils finanzielle Schwierigkeiten im Ruhestand. © Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 25.06.2025 um 14:06
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 02:30 Min

Altersarmut ist Realität für viele Rentner: Eine neue HDI-Studie zeigt, dass über die Hälfte der Ruheständler in Deutschland finanzielle Sorgen hat. Besonders stark betroffen sind Mieter ohne private Vorsorge. Wie viel Geld Rentner durchschnittlich pro Monat zur Verfügung haben.

Die Mehrheit deutscher Rentner hat Sorge, in die Altersarmut abzurutschen. Das zeigt die diesjährige repräsentative HDI Rentner-Studie 2025. Das Marktforschungsinstitut Yougov führte die Umfrage mit 1.094 Personen im Ruhestand zwischen 63 und 70 Jahren in Deutschland durch.

57 Prozent der Befragten äußern zumindest teilweise große Angst vor Altersarmut. Knapp ein Drittel (32 Prozent) stimmt dem voll und ganz oder eher zu; weitere 25 Prozent teilweise.

Besonders dramatisch ist die Situation bei Personen, die ausschließlich auf die gesetzliche Rente gesetzt haben: In dieser Gruppe steigt die Sorge vor Altersarmut auf zwei Drittel (66 Prozent): 39 Prozent stimmen voll oder eher zu und 27 Prozent teilweise. Dieser Wert liegt deutlich über dem Gesamtdurchschnitt.

Private Vorsorge mindert Angst vor Altersarmut

Rentner mit zusätzlicher privater Rente fühlen sich im Ruhestand deutlich sicherer. In dieser Gruppe liegt der Anteil derjenigen, die sich vor Altersarmut fürchten, nur bei 36 Prozent (25 Prozent ganz oder eher und 11 Prozent teilweise).

Als private Vorsorge nutzten die Befragten vor allem:

  • Betriebsrenten (47 Prozent),
  • private Lebens- oder Rentenversicherungen (41 Prozent) und
  • Wohneigentum (41 Prozent).

„Dass die Sorge vor Altersarmut bereits bei der heutigen Rentnergeneration so stark ausgeprägt ist, bestätigt unsere Wahrnehmung der kritischen Situation der Altersvorsorge in Deutschland“, sagt Holm Diez, Mitglied des Vorstands von HDI Deutschland, verantwortlich für das Ressort Leben & Bancassurance.

Hälfte der Rentner lebt zur Miete – oft ohne private Vorsorge

Die Wohnsituation der Befragten ist ein entscheidender Faktor für das Armutsrisiko und unterscheidet sich zwischen den Befragten stark:

  • 43 Prozent leben im Wohneigentum (31 Prozent ein Haus, 12 Prozent eine Wohnung).
  • Etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) wohnt zur Miete.

Besonders kritisch: 71 Prozent der Mieter haben sich ausschließlich auf die gesetzliche Rente verlassen. Sie besitzen keine zusätzliche Vorsorge. Im Gesamtdurchschnitt betrifft das 63 Prozent der Befragten.

Durchschnittsrente pro Monat liegt zwischen 1.201 und 1.500 Euro

Ohne zusätzliche private Vorsorge hat sich der Lebensalltag der meisten Rentner spürbar verändert. Die durchschnittliche monatliche Rente der Befragten liegt zwischen 1.201 und 1.500 Euro. Deshalb müssen sie ihre Ausgaben genau abwägen – insbesondere Mieter, deren Warmmiete durchschnittlich bei gut 770 Euro liegt.

Wovor sich die Rentner weiterhin fürchten und wie viele zuvor in Vollzeit gearbeitet haben, lesen Sie auf der zweiten Seite.

autorAutorin
Barbara

Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb