Rauchen ist ungesund und teuer, das ist bekannt. Doch aufhören trotzdem nicht so einfach. © picture alliance / Rolf Kremming | Rolf Kremming
  • Von Manila Klafack
  • 04.05.2021 um 16:13
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Im Laufe eines Raucherlebens versucht manch einer gegen die Nikotinsucht anzugehen. Doch viele scheitern und werden früher oder später rückfällig. Dabei gibt es ein paar Methoden, mit denen es gelingen kann – und der Versuch lohnt allemal.

Rund 28 Prozent der Deutschen rauchen. Das zeigten im vergangenen Jahr die Daten einer Befragung der Stiftung Gesundheitswissen gemeinsam mit dem Hanover Center for Health Communication im „Health Information National Trends Survey Germany“. Demnach hat knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) in ihrem bisherigen Leben mindestens 100 Zigaretten geraucht. Bei den Männern beträgt der Anteil 56 Prozent und bei den Frauen 42 Prozent.

Und dabei weiß jeder: Rauchen schadet der Gesundheit. Zigaretten können Krebs verursachen. Die Atmung sowie Geruchs- und Geschmackssinn sind beeinträchtigt. Das bemerkt man allerdings in der Regel erst, wenn man ein paar Tage ohne Zigarette geschafft hat.

Rauchen ist das vermeidbarste Krebsrisiko

„Rauchen ist nach wie vor der wichtigste vermeidbare Krebsrisikofaktor, die Tabakkontrolle hat daher enormes Potenzial für die Krebsprävention“, sagt Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Im Dezember 2020 veröffentliche das DKFZ eine neue Ausgabe des Tabakatlas.  Damit sollen, so Baumann, die Öffentlichkeit und die Medien auf den neuesten Stand der Wissenschaft gebracht und politische Entscheidungsträger zum Handeln veranlasst werden.

Etwa 85.000 Krebsfälle durch das Rauchen wurden laut DKFZ im Jahr 2018 diagnostiziert. Etwa 127.000 Menschen starben an den Folgen des tabakbedingten Krebses. Das entspreche 13,3 Prozent aller Todesfälle. So verlieren Raucher durchschnittlich zwischen sieben und zehn Lebensjahre durch ihre Sucht.

Rauchen ist teuer

Und Rauchen wirkt sich zudem, so zeigt es der Tabakatlas 2020 ebenfalls, auf die Gesellschaft und die Umwelt aus. Die durch das Rauchen verursachten Kosten betragen demnach jährlich 97 Milliarden Euro. Der ökologische Fußabdruck der weltweiten Tabakproduktion entspricht einer ähnlich großen Menge klimaschädlicher Gase wie Österreich.

Die persönlichen Kosten des Rauchens sind ebenfalls beachtlich. Wer eine Schachtel mit 20 Zigaretten pro Tag für 7 Euro die Schachtel konsumiert, gibt dafür 2.555 Euro im Jahr aus. Bei 10 Zigaretten pro Tag sind es bereits fast 1.300 Euro – und das jedes Jahr.

Wie kann die Raucherentwöhnung funktionieren?

Die Kombination aus teuer und gesundheitsschädlich bringt viele Raucher im Laufe der Zeit dazu, das bisweilen ungeliebte Laster aufgeben zu wollen. Zwar gibt es diverse Mittelchen, die hier helfen können, doch letztlich hängt alles vom eigenen Willen ab. Wer sich dabei vor Augen führt, warum das Aufhören sinnvoll ist, kann sich daran in schwachen Momenten halten. Eine Art Belohnung, die von dem ersparten Geld möglich wird, kann zusätzlich motivierend wirken.

Nikotinersatzmittel wie Pflaster oder Kaugummi können die körperlichen Symptome des Entzugs für die erste Zeit erträglich machen. Auch das Reduzieren des täglichen Konsums kann ein Weg aus der Sucht sein. Seit einigen Jahren erobern zudem die E-Zigaretten den Markt. Dieses sogenannte Dampfen soll den Übergang ebenfalls erleichtern.

Seite 2: Erste Effekte beim Nichtraucher zeigen sich schnell

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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