Junge Menschen mit Smartphones: Um in Zukunft erfolgreich zu bleiben, müssen Versicherer einiges verändern. © Pixabay
  • Von Juliana Demski
  • 31.05.2019 um 13:10
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Digitale Versicherer, die sogenannten Insurtechs, sind mittlerweile schon recht verbreitet, und zusätzlich stehen Big Techs wie Amazon und Google vor dem Start in den Versicherungsmarkt. Wie können sich etablierte Versicherer angesichts dieser Konkurrenz in naher Zukunft behaupten? Mit dieser Frage hat sich die Unternehmensberatung Bearing Point im Rahmen einer Studie befasst. Hier kommen die Details.

Wenn etablierte, klassische Versicherer auch in Zukunft erfolgreich sein wollen, müssen sie laut einer aktuellen Bearing-Point-Studie einiges verändern. „Nur wer Drittanbieter ins Boot holt, kann gegen innovative Insurtechs und die großen Player wie Google und Amazon bestehen“, sagt Matthias Höhne, globaler Leiter Versicherungen bei Bearing Point.

Im Detail bedeute das:

„Versicherer müssen ihre Kundenbeziehungen personalisieren und sich als Anbieter eines digitalen Netzwerks positionieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Höhne weiter. „Versicherungen, die jetzt nicht digital umdenken, werden in zehn Jahren vom Markt verschwunden sein.“

Im Rahmen der Studie hat Bearing Point einige Positivbeispiele benannt, die diesen Weg schon eingeschlagen habe: Unter anderem konnte die Huk-Coburg die Studienautoren überzeugen. Sie habe bereits ein Netz aus Autowerkstätten aufgebaut, über das Kunden Unfallreparaturen oder Reifenwechsel buchen könnten. Und auch die „My-Health“-App der Allianz kommt bei den Autoren gut an: Sie unterstütze, so die Experten, bereits bei der Krankenhaussuche. Der Schlüssel zum Erfolg sei jeweils ein hybrides Geschäftsmodell der Versicherer.

Der Kunde gehört in den Mittelpunkt

Der Grundsatz eines solchen Hybridmodells sei die Kombination aus traditionellem Geschäft der Versicherungen und dem eines digitalen Plattformanbieters. Die Plattform vermittele dabei Versicherungs- und Nichtversicherungsprodukte gleichermaßen, schreibt Bearing Point. Produkte wie diese könnten beispielsweise eine Gesundheitsberatung über Chats, die Lieferung von Medikamenten oder der Zugriff auf eine digitale Gesundheitsakte gewährleisten. 

„Ziel sollte es sein, das Geschäftsmodell von einer linearen Wertschöpfungskette hin zu einem Sternenmodell zu transformieren, das den Kunden in den Mittelpunkt stellt“, erläutert Giovanni Zucchelli, Partner bei Bearing Point. „Dazu müssen Versicherungen radikal umstrukturieren und auf Technologien wie künstliche Intelligenz setzen. Wer sich jetzt nicht neu erfindet, ist in der digitalen Welt chancenlos.“

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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