Knapp drei Viertel des Anlagestocks der 74 untersuchten Versicherer ist in durchschnittlich oder unterdurchschnittlich performenden Fonds angelegt. © f-fex
  • Von Manila Klafack
  • 01.03.2018 um 11:57
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Das Management von fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen könnte besser sein, denn oft würden höhere Renditen verschenkt. Das besagt eine aktuelle Untersuchung, die sich auf die Versicherungsbilanzen von 74 Anbietern aus dem Jahr 2016 stützt.

Fondsgebundene Versicherungen könnten attraktiver sein – so lautet die Kernaussage einer Studie der f-fex AG. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, Fondspolicen digital zu verwalten. Denn eigentlich böten fondsgebundene Renten- und Kapitallebensversicherungen im aktuellen Zinsumfeld für die Versicherten große Vorteile, da die Policen „das Bedürfnis nach Sicherheit und Performance verbinden können“, so f-fex.

Das Potenzial würde allerdings nicht ausgeschöpft, stellen die Studienmacher fest. Rating und Performance der angebotenen Zielfonds würden weit hinter dem Möglichen zurückbleiben. Darüber hinaus würden den zum Teil hohen Anlagerisiken nicht immer angemessene Risikoprämien gegenüberstehen, so die Kritik.

Viele Fondspolicen könnten besser abschneiden

Die Versicherten müssten auf Top-Fonds, gutes Management und umfangreiche Beratung bauen können, um die Möglichkeiten vollumfänglich zu nutzen, sagt Tobias Schmidt, Vorstandschef von f-fex. Davon sei man derzeit leider noch weit entfernt, bedauert Schmidt.

Laut der Untersuchung sind mehr als zwei Drittel des Fondspolicen-Anlagestocks der deutschen Versicherer in Fonds mit durchschnittlichem oder gar schwachem Rating investiert – und die Performance sei nach den Zahlen noch schlechter. Ein Viertel des Anlagestock war demnach Ende 2016 in Fonds mit nennenswerter Outperformance in 2017 investiert, der überwiegende Rest, also knapp 75 Prozent, ist hingegen nur in durchschnittlich oder unterdurchschnittlich performenden Fonds angelegt.

Viele Fonds haben ihre besten Zeiten längst hinter sich, findet man bei f-fex

Statt renditestarker Fonds würden in vielen Portfolios Produkte dominieren, die ihre besten Zeiten längst hinter sich haben, heißt es weiter. Kostengünstige ETFs und neue, innovative Fondskonzepte seien im Bestand bisher kaum vertreten. „Insgesamt ergibt sich daher ein ernüchterndes Bild“, meint f-fex-Vorstand Schmidt. „Die meist offensiv ausgerichteten Portfolios der Versicherten bleiben trotz der zuletzt positiven Aktienmarktentwicklung weit hinter dem Markdurchschnitt und den Erwartungen der Anleger zurück“, so das Fazit Schmidts.

f-fex wertete für die Studie die Geschäftsberichte von 74 Lebensversicherern aus dem Jahr 2016 aus.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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