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  • Von Redaktion
  • 22.12.2015 um 14:00
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Über ein geregeltes Einkommen zu verfügen ist den meisten Menschen wichtig. Doch was passiert, wenn man nach einem Unfall oder einer schweren Krankheit seinen Beruf nicht mehr ausüben kann? Pfefferminzia hat bei einer Straßenumfrage Verbraucher gefragt, ob und wie sie ihre Arbeitskraft abgesichert haben.

Hamburg Mönckebergstraße, 3. Dezember, 14 Uhr: Pfefferminzia ist auf Hamburgs Haupt-Einkaufsstraße unterwegs. Die Mission: Verbraucher zum Thema Arbeitskraftabsicherung zu befragen. Wie sind die Leute versichert? Wissen sie um das Risiko Einkommensausfall? Ist einer von ihnen vielleicht sogar nicht mehr in der Lage zu arbeiten? Diese Fragen haben wir gestellt.

Dabei zeugt das Meinungsbild der Passanten von einem Missverständnis. Denn die Arbeitsunfähigkeitsversicherung ist nicht gleich zu setzen mit der Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Arbeitsunfähigkeit stellt einen Zustand dar, in dem man vorübergehenden seinen Beruf nicht ausüben kann, kann aber nach dem Abklingen der Ursachen wieder in seinem Beruf tätig sein. Bei der Berufsunfähigkeit ist man dagegen nicht mehr in der Lage in seinem ursprünglichen Beruf zu arbeiten. Dieses Missverständnis führt dazu, dass sich viele Verbraucher gegen falsche Risiken absichern.

Ein Ergebnis: Regelmäßiges Einkommen ist allen von uns Befragten wichtig, doch bei der Vorsorge besteht Nachholbedarf. „Zu meiner tätigen Zeiten habe ich rein gesetzlich vorgesorgt und habe keine private Versicherung abgeschlossen“, so ein 63-jähriger Rentner. Ein anderer Ruheständler, der als Wissenschaftler tätig war, habe während seines Berufslebens zwar eine private Unfall- und eine Risikolebensversicherung aber keine Berufs- oder Arbeitsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen.

Bei den jüngeren Generationen scheint dieses Thema an Wichtigkeit zu gewinnen. So haben Yvonne, 34-jährige kaufmännische Angestellte und Lara, 21-jährige Auszubildende mit einer Berufs- beziehungsweise einer Arbeitsunfähigkeitsversicherung für den Fall der Fälle vorgesorgt.

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Trotzdem schätzen die meisten Passanten das Risiko, erwerbsunfähig zu werden, mit 2 bis 10 Prozent Wahrscheinlichkeit viel zu niedrig ein. Tatsächlich wird jede vierte Person mindestens einmal in ihrem Berufsleben erwerbsunfähig. Eine entsprechende Vorsorge schützt im Ernstfall vor dem Einkommensausfall.

Die 63-jährige Christiane, die heute eine staatliche Erwerbsminderungsrente bezieht, hat das am eigenen Leib erlebt: „Hätte ich früher gewusst, dass ich erwerbsunfähig werde, hätte ich auf jeden Fall anders vorgesorgt und die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Leider habe ich das nicht gemacht, was zur Konsequenz hat, dass ich jetzt zu wenig Geld habe“, so die Rentnerin.

Für die 36-jährige Buchhändlerin Mareike, Mutter dreier Kinder, geht es bei der Einkommenssicherung vor allem um ihre Kinder. Sie mache sich Sorgen, dass im Ernstfall ihre Kinder dafür büßen müssen, wenn sie und ihr Mann sich nicht richtig absichern.

Die Ergebnisse der Pfefferminzia-Straßenumfrage zur Arbeitskraftabsicherung sind eindeutig. Viele Menschen sorgen zwar für den Ernstfall vor, oft zeigt sich aber erst im Ernstfall, ob die Absicherung auch wirklich ausreicht. In diesem Sinne sollten die Makler und Vermittler in Beratungsgesprächen den Kunden verstärkt auf die Folgen einer Erwerbsunfähigkeit aufmerksam machen. Den ganzen Podcast hören Sie hier.

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