Ist Geschäftsführer von Maxpool: Oliver Drewes. © Maxpool
  • Von Lorenz Klein
  • 17.05.2018 um 14:45
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:30 Min

Mit seiner Beschwerde gegen den Versicherer WWK ist der Maklerpool Maxpool bei der Finanzaufsicht Bafin gescheitert. Eigentlich hatten die Hamburger gehofft, dass die Bafin der WWK wegen umstrittener Beitragserhöhungen in der Berufsunfähigkeitsversicherung einen Schuss vor den Bug verpasst. Doch das ist nicht passiert. Maxpool-Chef Oliver Drewes räumt seine Niederlage ein – und greift den Kontrahenten erneut scharf an.

Mit Enttäuschung und einer gehörigen Portion Frust hat Maxpool-Chef Oliver Drewes die Entscheidung der Bafin kommentiert: „Die Stellungnahme von WWK scheint die Bafin ruhig gestellt zu haben, was mich persönlich sehr ärgert“, sagt Drewes.

Der Versicherer gehe „inhaltlich kaum auf die Kernvorwürfe des schlechten Verhaltens und des Vertrauensmissbrauchs ein, rechtfertigt aber umfassend die juristische Machbarkeit der Beitragsanpassungen, dem die Bafin offenbar folgt“, schimpft der Manager in der Pressemitteilung des Unternehmens.

Mehr zum ThemaMehr zum Thema

Worum geht es nochmal? Ende Januar hatte Maxpool bei der Bafin ein Beschwerdeschreiben gegen die WWK eingereicht. Darin forderte der Maklerpool die Aufseher dazu auf, die „erneut sehr hohe und kurzfristig umgesetzte Beitragsanpassung für die Berufsunfähigkeitstarife der WWK zu analysieren“, wie Maxpool berichtet.

Stein des Anstoßes sind Beitragsbescheide der WWK, in denen manche Kunden bis zu 40 Prozent mehr für ihre Berufsunfähigkeitsversicherung zahlen sollten. „Aus unserer Sicht hat der Versicherer Kunden und Makler bewusst getäuscht“, begründete Maxpool-Chef Drewes daraufhin sein Beschwerdeschreiben an die Bafin.

Makler selbst schuld?

Die Antwort der Aufseher sorgt nun für Ernüchterung bei den Hamburgern. „Die WWK rechtfertigt ihr Tun in einem achtseitigen, gut durchdachten Schreiben“, so Drewes. Er schließe aus dem Schreiben, dass Makler, die ihren Kunden BU-Tarife der WWK verkauft hätten, „selbst schuld“ seien.

Maxpool will „keinen juristischen Atomkrieg“

Weiter räumt der Maklerpool ein, dass man inzwischen „fast alle juristischen Möglichkeiten ausgeschöpft“ habe. Man könnte höchstens den Prozess für Beitragsanpassungen in der Berufsunfähigkeit insgesamt angreifen, heißt es – nur das will das Unternehmen gar nicht. Es solle „keine Grundsatzdiskussion“ angestoßen werden, wie es sie in ähnlicher Form bereits in der Krankenversicherung gebe, erklärte der Manager.

Maxpool sei zwar „moralisch im Recht“, aber er wolle „keinen juristischen Atomkrieg in der Sparte der Berufsunfähigkeitsversicherung anzetteln“, so Drewes. Zugleich wiederholte der Maxpool-Chef seinen Vorwurf, wonach die WWK die Beitragsanpassung „aus politischen und verkaufstaktischen Gründen bis 2018 gestreckt“ habe, so der Manager.

autorAutor
Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort