Der Zusatzbeitrag der bundesweit tätigen Krankenkassen schwankt zwischen 0,4 und 1,5 Prozent. Seit Jahresanfang teilen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber diese Zahlung. © dpa/picture alliance
  • Von Manila Klafack
  • 21.01.2019 um 11:29
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Seit dem 1. Januar gilt wieder die Parität in der gesetzlichen Krankenversicherung – damit beteiligen sich die Arbeitgeber auch zur Hälfte am Zusatzbeitrag der Krankenkassen. Spiegel-Online-Kolumnist Hermann-Josef Tenhagen hat vor diesem Hintergrund erörtert, ob gesetzlich Versicherte nun ihre Kasse wechseln sollten, um Geld zu sparen. So lautet sein Rat.

Bis zu rund 17 Euro könnten sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer sparen, wenn ein Angestellter statt in der teuersten bundesweit tätigen Krankenkasse DAK in der günstigsten von allen versichert wäre – der HKK. Das rechnet Hermann-Josef Tenhagen, Spiegel-Online-Kolumnist und Chefredakteur des Verbraucherportals Finanztip, am Beispiel eines Angestellten mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von 3.000 Euro vor. In der DAK liegt der Zusatzbeitrag derzeit bei 1,5 Prozent. Sowohl Mitarbeiter als auch Unternehmen müssten also jeweils 22,50 Euro jeden Monat zahlen.

Wäre der Arbeitnehmer dagegen in der HKK mit einem Zusatzbeitrag von knapp 0,4 Prozent Mitglied, so läge die Zusatzbelastung für beide jeweils bei nur 6 Euro im Monat. Vor allem für Arbeitgeber lohne sich das sehr. Könnten sie doch, handelt es sich beispielsweise um einen großen Arbeitgeber mit 1.000 Beschäftigten und einem durchschnittlichen Bruttolohn von 3.000 Euro pro Monat, ordentlich bei den Lohnkosten sparen. Tenhagen zeigt: Wären alle Mitarbeiter bei der HKK statt bei der DAK würde der Arbeitgeber jeden Monat statt 22.500 Euro nur 6.000 Euro zusätzlich an die Krankenkasse zahlen.

Große Unterschiede bei Zusatzleistungen

Zudem weist der Autor darauf hin, dass sich ein Wechsel der Krankenkasse nicht nur unmittelbar bezüglich des Beitrags für den Versicherten lohnen könnte. Zwar sei im Grunde der Leistungskatalog der Kassen überall gleich, doch bei den Zusatzleistungen gebe es große Unterschiede. Und damit würden die Kassen jetzt vermehrt werben.

Ob nun ein Mitglied wechseln sollte oder nicht, hängt für Tenhagen davon ab, zu welcher Gruppe sich derjenige zählt. „Zufriedenes Mitglied mit soliden Finanzen“, „Zufriedenes Mitglied, das aufs Geld achten muss“, „Unzufriedenes Mitglied mit reichlich Geld“, „Unzufriedenes Mitglied mit zu wenig Geld“.

Ein Wechsel sei dann ganz einfach. Und sollte es aus irgendeinem Grund nicht rund laufen mit dem geplanten Wechsel, bleibt derjenige automatisch in der alten Kasse – und könnte einen neuen Anlauf für einen Wechsel starten, so Tenhagen.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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