Ein Schmied bei der Arbeit: Auch in dieser Woche haben sich die Versicherer wieder einiges einfallen lassen. © picture alliance / Zoonar | Max 4e
  • Von Juliana Demski
  • 30.06.2022 um 17:05
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Die Condor hat ihre Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) aufpoliert, die Gothaer hat eine neue Krankenvollversicherung im Angebot, der Volkswohl Bund hat an seiner BU herumgetüftelt, die Basler hat ihre Grundfähigkeiten- und ihre Cyberversicherung überarbeitet, und sowohl R+V als auch Nürnberger starten mit Budgettarifen in der betrieblichen Krankenversicherung.

Condor mit überarbeiteter BU

Die Condor Lebensversicherung bietet ab dem 1. Juli eine frisch überarbeitete Berufsunfähigkeitsversicherung an. Die wesentliche Neuerung des Produkts ist die Aufteilung in drei Tariflinien („Basic“, „Comfort“ und „Premium“).

Alle drei Tarife passen sich im Laufe des Berufslebens automatisch an neue Situationen an.  So kann bis zu drei Mal die Berufsgruppe überprüft werden („BG-Check“) – ohne erneute Risikoprüfung. Das sei besonders für Schüler, Auszubildende und Studenten relevant, die in der Regel nicht wüssten, wie ihre private und berufliche Situation einige Jahre später aussehe, schreibt die Condor. Darüber hinaus verzichtet der Versicherer bei Selbstständigen mit Betrieben mit weniger als zehn Mitarbeitern auf eine Umorganisation.

Im neuen Produkt zahlen viele Berufsgruppen zudem niedrigere Prämien – dank einer frischen Einteilung. Dazu gehören Ärzte und andere medizinische Berufe, Beamte, Kaufleute sowie Schüler und Studenten.

Speziell für Beamte bietet die Condor in allen drei Linien zudem eine echte Klausel für Dienstunfähigkeit (DU) inklusive spezieller DU-Klausel an. Condor richtet sich hier nach der Entscheidung des Dienstherrn. In den Varianten „Comfort“ und „Premium“ zahlt der Versicherer bei Abschluss dieser Option bereits eine Rente bei einer Arbeitsunfähigkeit (Krankschreibung). Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeit ist hier kein 50-prozentiger BU-Grad notwendig.

Darüber hinaus bieten „Comfort“ und „Premium“ eine Sofortleistung bei schweren Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Condor zahlt in diesen Fällen die BU-Rente sofort für bis zu 15 Monate – selbst wenn in dieser Zeit keine BU festgestellt wird. Die Tariflinie „Premium“ hat zudem zwei weitere Bausteine: zusätzliche Pflegeleistungen, mit denen die BU-Rente verdoppelt werden kann, und ein Sofortkapital in Höhe einer Jahresrente im BU-Fall.

Gothaer startet neue Krankenvollversicherung

Ab dem 1. Juli bietet die Gothaer eine neue Krankheitskostenvollversicherung an: „Medi Compact“. Kunden können dann zwischen zwei Varianten wählen: „Plus“ und „Premium“. Beide Tarife bieten einen weltweiten Schutz.

Im „Plus“-Tarif gibt es zwei Selbstbeteiligungsstufen. Beim „Premium“-Tarif können Versicherte bei der Höhe ihrer Selbstbeteiligung zwischen vier Stufen wählen. Vorsorgeuntersuchungen, Schutzimpfungen und Zahnprophylaxe-Maßnahmen werden nicht auf die Selbstbeteiligung angerechnet und wirken sich auch nicht auf die Beitragsrückerstattung aus.

Die Gothaer will mit dem neuen Produkt insbesondere Familien und Paare in der Familienplanung ansprechen. Denn: Der Versicherer übernimmt neben den Aufwendungen für Kinderwunschbehandlungen auch die Kosten für Geburtsvorbereitungskurse sowie für Schwangerschafts- oder Rückbildungsgymnastik.

Kinder können zudem nachversichert werden und sind die ersten sechs Monate ihres Lebens beitragsfrei. In der niedrigsten Selbstbehaltstufe entfällt die Selbstbeteiligung für Kinder, in allen anderen Stufen greift eine Halbierung des Selbstbehalts.

Außerdem umfassen die beiden Tarife neben einer ambulanten, stationären und zahnärztlichen Behandlung auch Heilpraktiker- und Osteopathiebehandlungen. Bei einem Krankenhausaufenthalt übernimmt die Gothaer – je nach Tarif – die Kosten für ein Einbett-, Zweibett- oder Familienzimmer.

Ebenfalls enthalten sind Services wie eine Videosprechstunde, privatärztliche Hausbesuche und ein Zweitmeinungsservice. Passende Ärzte lassen sich über die Gothaer-Gesundheits-App finden.

Volkswohl Bund mit Updates in der BU

Auch der Versicherer Volkswohl Bund hat seine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) überarbeitet. Die wohl wichtigste Veränderung: eine aktualisierte Risikokalkulation für viele Berufsgruppen. Zudem stuft der Volkswohl Bund ab sofort Studierende nach ihrem Studienfach und nicht mehr nach dem angestrebten Beruf ein.

Außerdem gilt im Tarif „BU Mordern“ das Bruttoeinkommen des Kunden als maximal mögliche BU-Rente. Und: Es gibt neuerdings 21 Möglichkeiten zur Nachversicherung. Ein Beispiel: Der Arbeitsunfähigkeitsbaustein (AU-Baustein) lässt sich bei bestimmten Ereignissen nun auch noch nachträglich abschließen.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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