Oliver Bäte, hier im Mai 2018, ist Vorstandsvorsitzender des Versicherungskonzerns Allianz SE mit Sitz in München. © picture alliance / Sven Hoppe/dpa | Sven Hoppe
  • Von Lorenz Klein
  • 08.03.2021 um 12:30
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Das Grundgehalt von Allianz-Chef Oliver Bäte steigt um 12 Prozent auf 1,91 Millionen Euro. Sofern der 56-Jährige bestimmte Zielvorgaben vollständig erfüllt, wäre künftig ein Gesamtverdienst von 6,47 Millionen Euro im Jahr drin. Zuvor waren es 5,69 Millionen Euro. „Der Aufsichtsrat ist mit den Leistungen von Herrn Bäte sehr zufrieden“, erklärte der Aufsichtsratschef des Versicherers, Michael Diekmann.

Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender des Versicherers Allianz, hat eine Gehaltserhöhung von 12 Prozent vom Aufsichtsrat zuerkannt bekommen, so dass das Grundgehalt des 56-Jährigen mit 1,91 Millionen Euro aktuell gut 200.000 Euro höher liegt als noch zuletzt. Wenn Bäte die Zielvorgaben des Münchner Konzerns vollständig erfüllt, könnten daraus noch 6,47 Millionen Euro werden, bislang waren es 5,69 Millionen Euro. Dies würde ebenfalls einem Plus von 12 Prozent entsprechen.

„Mit den Leistungen von Herrn Bäte sehr zufrieden“

„Der Aufsichtsrat ist mit den Leistungen von Herrn Bäte sehr zufrieden“, kommentierte Allianz-Aufsichtsratschef Michael Diekmann die gestiegene Entlohnung, die dem am Freitag veröffentlichen Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Diese Zufriedenheit lässt sich Diekmann zufolge an Bätes „Zielerreichung in den vergangenen Jahren und auch an seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung im Jahr 2018 ablesen“.

Weiter erklärte der einstige Allianz-Chef auf der Konzern-Website, dass die Beurteilung von Bätes Leistungen „nicht nur in den sehr guten finanziellen Ergebnissen begründet“ sei, sondern auch durch „die sich ständig verbessernde Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitern bestätigt“ werde.

Allianz-Vertreter verloren 2018 Sonderzuwendung

Hingegen dürfte so manchen Allianz-Vertretern noch die ersatzlose Streichung ihrer Sonderzuwendung im Jahr 2018 in unguter Erinnerung geblieben sein. Während die Angestellten der Allianz nach einem weiteren Rekordjahr für 2017 eine Erfolgsprämie erhielten, gingen die Vertreter des Versicherers leer aus. Diese jährliche Prämie an die Vertreter betrug nach einem Medienbericht zwischen 430 Euro und 3.100 Euro. Meist lag sie bei 500 Euro bis 1.000 Euro.

„Im Interesse unserer Kunden und der langfristigen Stärkung unserer Agenturen achten wir – neben einer kontinuierlichen Steigerung der Vertriebsproduktion – unvermindert streng auf einen vernünftigen Kostenanteil unserer Produkte“, teilte die Allianz im Juni 2018 gegenüber Pfefferminzia mit – und weiter: „Unter diesem Gesichtspunkt haben wir auch die freiwilligen Leistungen der Gesellschaft an die Vertreterinnen und Vertreter überprüft und werden ab diesem Jahr die Sonderzuwendung einstellen.“

Allianz: Bäte-Verdienst war im Dax-Vergleich nicht angemessen

Überprüft hatte der Aufsichtsrat der Allianz jüngst auch die Vergütung des Allianz-Chefs – und zwar im Verhältnis zu anderen Dax-Chefs. „Der Aufsichtsrat hat den gesetzlichen Auftrag, regelmäßig zu überprüfen, ob die Ziel-Vergütung des Vorstands angemessen und marktgerecht ist“, wie Michael Diekmann erklärte. Dabei habe man „das zweite Jahr in Folge festgestellt, dass die Ziel-Vergütung von Herrn Bäte im Dax-Vergleich und gemessen an der Dax-Position der Allianz nicht angemessen war“, so Diekmann.

Die Aufstockung seiner Bezüge erhält der Allianz-Chef, obwohl der Nettogewinn des Konzerns im vergangenen Jahr um 14 Prozent gesunken ist – was laut Allianz insbesondere auf die Pandemie zurückzuführen ist. Weiter zeigt der Geschäftsbericht, dass die Lohnkosten für die rund 150.000 Mitarbeiter im vergangenen Jahr 2020 um 0,7 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro stiegen.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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