Alexander Graf Lambsdorff (FDP) bei seinem Vortrag: Der stellvertretende Präsident des Europäischen Parlaments war beim PKV-Forum 2017 der Continentale kurzfristig für Christian Lindner eingesprungen. © Rupert Warren/Continentale Versicherungsverbund
  • Von Oliver Lepold
  • 07.09.2017 um 10:58
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 03:00 Min

Das PKV-Forum 2017 in Köln bot im Vorfeld der Bundestagswahl einen spannenden Mix aus Sachstand und Visionen im Feld der Gesundheitspolitik. Die kontroverse Idee einer Bürgerversicherung bekam von den versammelten Experten den Todesstoß verpasst.

Bereits zum 17. Mal fand in der Kölner Festhalle Gürzenich das PKV-Forum statt. Rund 1.000 Teilnehmer kamen zu dem vom Continentale Versicherungsbund organisierten Event, das seit Jahren über den Tellerrand der PKV-Branche hinausblickt und gesellschaftliche und politische Trends verständlich und spannend aufarbeitet.

Wie in den vergangenen Jahren leitete ZDF-Moderator Michael Opoczynski („Wiso“) kompetent und akkurat durch das Programm, das leider einen prominenten Ausfall zu verzeichnen hatte. FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner hatte kurzfristig abgesagt und wurde von Alexander Graf Lambsdorff (FDP), stellvertretender Präsident des Europäischen Parlamentes, vertreten. Lambsdorff übernahm Lindners Leitthema „Freiheit, Solidarität, Eigenverantwortung“.

>>> Hier finden Sie die besten Bilder des PKV-Forums 2017.

Der Politiker sprach sich für stärkere Investitionen in Bildungswesen und Infrastruktur aus und plädierte dafür, den nach der deutschen Einheit eingeführten Solidaritätszuschlag abzuschaffen. Der immer wieder in Wahlkämpfen diskutierten Idee einer Bürgerversicherung erteilte er eine klare Absage. Eine planwirtschaftliche Einheitskasse passe nicht zum Bild des mündigen Bürgers.

Immer mehr Fake News

Medienjournalist Stephan Niggemeier sprach anschließend über die Zunahme an „Fake News“ in der heutigen Medienlandschaft und betonte die neue Qualität von Falschmeldungen, die es indes immer schon gegeben habe. Grund für die Zunahme an Fake News sei unter anderem, dass Journalisten kein Monopol mehr als Publizisten haben. Heutzutage kann jeder News verbreiten. Meinungen mit Schockwirkung, die die eigene Einstellung bestätigen, würden dabei besonders gerne über die sozialen Medien weiterverbreitet. „Fake News sind nicht nur die Ursache, sondern auch ein Symptom des Problems“.

Die Podiumsdiskussion mit fünf Branchenexperten stand dann ganz im Zeichen des bereits erwähnten Reizthemas. „Wir müssen uns mit den Fakten der Bürgerversicherung auseinandersetzen“, sagte Christoph Helmich, Vorstandschef des Continentale Versicherungsverbunds, als Einleitung zur Podiumsdiskussion, „auch wenn die SPD mit diesem Thema bisher noch jede Wahl verloren habe“.

autorAutor
Oliver

Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort