Eine Mutter hat ihren Sohn auf dem Schoß und spricht per Video-Telefonat mit Freunden: Im Corona-Jahr hat die Online-Zeit der Deutschen rasant zugenommen. © picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose
  • Von Juliana Demski
  • 21.04.2021 um 15:17
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Aufgrund von Corona ist die Online-Zeit der Deutschen innerhalb eines Jahres um 15 Prozent gestiegen. So verbringen die Bundesbürger aktuell rund 65 Stunden pro Woche im Internet, wie eine aktuelle Studie zeigt. Unter den jüngeren Menschen sind es sogar 86 Stunden pro Woche. Das Smartphone feiert demnach einen „steilen Aufstieg“, der klassische Desktop-PC verliert zunehmend an Attraktivität.

Vor Corona verbrachten die Deutschen im Schnitt rund 56 Stunden pro Woche im Internet – allein 2020 ist diese Zahl auf nunmehr rund 65 Stunden gestiegen. Das macht ein Plus von 15 Prozent, wie die aktuelle „Digitalstudie“ der Postbank zeigt. Besonders viel Zeit verbringen junge Menschen unter 40, sogenannte Digital Natives, im Web. Hier waren es 2020 durchschnittlich 86 Wochenstunden.

„Ohne Corona wäre ein derart rasanter Anstieg der Internetnutzung nicht vorstellbar“, kommentiert Thomas Brosch von der Postbank die Studienergebnisse. „Da das gesellschaftliche Leben seit Monaten auf ein Minimum reduziert ist, suchen gerade junge Menschen vermehrt im Netz nach Austausch, Unterhaltung oder Schnäppchen. Unser soziales Leben hat sich zum Teil ins Internet verlagert. Es ist zu erwarten, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher einige dieser Gewohnheiten auch nach Ende des Lockdowns beibehalten werden.“

Smartphone am beliebtesten

Von allen Geräten mit Internetzugang ist den Deutschen das Smartphone am liebsten. Von den Digital Natives nutzen 88 Prozent ein Smartphone zum Surfen, unter den Älteren sind es 74 Prozent. 19 der 65 Wochenstunden entfallen auf das Handy. Im Jahr zuvor waren es noch 16 Stunden.  

Dahinter folgt der Laptop, mit dem 73 Prozent der unter 40-Jährigen und 68 Prozent der ab 40-Jährigen ins Internet gehen. Auf dem dritten Platz liegt der Desktop-PC – auch wenn die Nutzung im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte auf 53 Prozent gesunken ist. Eher die älteren Deutschen ab 40 Jahren schätzen das Gerät: 54 Prozent von ihnen surfen damit, aber nur 50 Prozent der unter 40-Jährigen.

„Der steile Aufstieg des Smartphones zum beliebtesten Gerät für die Internetnutzung ist auch ein Kompliment an die Programmierer“, so Brosch. „Die Apps haben in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht, sodass viele Deutsche mit dem Handy inzwischen nicht nur WhatsApp, Facebook und Co. nutzen, sondern auch Bankgeschäfte erledigen oder Reisen buchen – und das alles mit einem zwischenzeitlich besseren Kundenerlebnis. Dadurch haben die Smartphones dem guten alten Desktop-PC das Wasser abgegraben.“

Von allen Bundesländern wird in Nordrhein-Westfalen am meisten gesurft – die Menschen dort verbringen im Schnitt rund 72 Stunden pro Woche im Internet, das sind fast 12 Stunden mehr als im Vorjahr. Dahinter folgt Thüringen, wo die Befragten fast 70 Stunden und damit rund 9 Stunden mehr als im Vorjahr online sind. Am wenigsten surfen die Berliner mit rund 55 Stunden pro Woche.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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