Sparkassen und Volksbanken am Abgrund? Das Niedrigzinsumfeld macht den Instituten auf jeden Fall zu schaffen. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 22.07.2016 um 13:53
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Die Zeiten, in denen Banken und Sparkassen aus Gier handelten, sind lange vorbei, glaubt Bernd Nolte, Chef des Beratungsunternehmens 4P Consulting. Wenn die Geldinstitute nun Kontoführungsgebühren erhöhen, Überweisungen verteuern oder Strafzinsen kassieren, passiere das vielmehr aus Notwehr. Sie wüssten sich im Niedrigzinsumfeld schlicht nicht anders zu helfen.

Ob höhere Gebühren für Girokonten oder 1,50 Euro für die Überweisung in der Filiale – Bernd Nolte, Chef des Beratungsunternehmens 4P Consulting versteht, dass das für Kunden ärgerlich ist. Dahinter stehe aber nicht die Gier von Banken und Sparkassen. Die Institute handelten viel mehr aus Notwehr. „Viele Bankvorstände sind mit den Folgen der niedrigen Zinsen schlicht überfordert. Sie wissen sich nicht mehr anders zu helfen“, schreibt Nolte in einem Artikel auf Xing.

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Gerade kleinere Banken treffe die Zinskrise hart. Denn ihre Kunden seien oft die „Tante Ernas“ dieser Welt, die ihr Geld in klassische Sparprodukte wie das Sparbuch, den Ratensparvertrag, die Lebensversicherung steckten. Eine Klientel, mit dem sich in Niedrigzins-Zeiten eben keine lukrativen Geschäfte machen lassen.

Zwei Drittel aller Volksbanken und Sparkassen hätten eine Bilanzsumme von weniger als eine Milliarde Euro, so Nolte weiter: „Viele dieser Institute sind in dieser neuen Welt kaum überlebensfähig – schließlich leiden sie nicht nur unter dem Zinsverfall, sondern auch überproportional unter den steigenden Regulierungskosten.“

Die nächsten Jahre würden sehr, sehr bitter werden, ist der Unternehmensberater überzeugt. „Nicht nur für die Kunden. Sondern auch und gerade für die kleinen Geldinstitute vor Ort, die alle in den letzten Finanzkrisen so geschätzt haben. Nicht weil diese Banken von ihren Kunden weniger gebraucht würden. Sondern weil das System sie und ihre Produkte gekillt hat.“

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