Eine noch grüne Orange und kleine unscheinbare Blüten an einem Orangenbaum. Der Vertrieb einer "OrangenRente" der Agri Terra wurde untersagt. © dpa/picture alliance
  • Von Manila Klafack
  • 18.06.2018 um 12:57
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Die Agri Terra KG darf ihre Orangen-Rente vorerst nicht weiter auf dem deutschen Markt anbieten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) untersagte den Vertrieb wegen eines nicht gebilligten Verkaufsprospekts. Was der Anbieter dazu sagt.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) untersagt den weiteren Vertrieb für den „Landerwerb in Paraguay mit Orangen-Rente“ der Agri Terra KG. Das erfolge, „weil die Agri Terra KG keinen von der Bundesanstalt gebilligten Verkaufsprospekt für diese Vermögensanlage veröffentlich hat, der die nach dem Vermögensanlagengesetz erforderlichen Angaben enthält“.

Auf der Internetseite der Agri Terra sei jedoch laut dem Börsen-Portal der ARD noch immer das Label „Orangen-Rente” vorhanden. Das Unternehmen habe jedoch klargestellt, dass die Agri Terra KG „in Deutschland zur Zeit keine Zeichnung der Vermögensanlage ‘Landerwerb in Paraguay mit Orangen-Rente’ anbietet.”

Hinter der Orangen-Rente stecke die Idee, dass Investoren ein Stück Land in der Größe von 2.500 Quadratmetern in Paraguay erwerben und damit die Orangenbäume darauf. Laut ARD beträgt die Mindesteinlage 16.500 US-Dollar. Ab dem vierten Jahr soll eine jährliche Rendite ausgeschüttet werden. Das Portal warnt vor dem Investment. Paraguay belege im Korruptionsindex von Transparency International chronisch einen der hinteren Plätze. Zudem seien weder Ernte-Erträge noch das Fortbestehen der Firma Agri Terra garantiert.

Der Anbieter Agri Terra äußert sich zu der Berichterstattung wie folgt:

Man stehe seit fast einem Jahr in Kontakt mit der Aufsichtsbehörde, und habe den sogenannten Verkaufsprospekt und dessen Vorlage bei der Bafin in aller Ruhe und in Zusammenarbeit mit renommierten Fachleuten in den vergangenen Monaten bereits vorbereitet. Und weiter:

Die Agri Terra begrüßt die Prospektierung des Angebots ausdrücklich und freut sich auf die Formalisierung. Entsprechend wurde der BaFin bereits frühzeitig mitgeteilt, ausdrücklich keine Rechtsmittel gegen den Bescheid der Behörde einlegen zu wollen, sondern vielmehr den bereits vorbereiteten Verkaufsprospekt einzureichen und an der Prospektierung mitzuwirken. Selbstverständlich obliegt die Billigung (umgangssprachlich Genehmigung) des Verkaufsprospekts der zuständigen Behörde. Die Agri Terra geht jedoch davon aus, bereits ab September dieses Jahres in Deutschland ein neues öffentliches Angebot mit Landerwerb in Paraguay als Teil von Orangenplantagen vorstellen zu können.

Der Agri Terra-Gruppe gehe es im Allgemeinen sehr gut. Zur Gruppe gehörten 19 Gesellschaften in 7 Ländern auf 3 Kontinenten. In Paraguay gehöre man zu den größten ein Prozent der Rinderzuchtbetriebe und unterhalte die drittgrößte Anbaufläche für Orangen. Die Eigenkapitalquote der Agri Terra KG betrage 100 Prozent.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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