Christopher Lohmann ist Mitglied des Talanx-Vorstands und Chef der Konzerntochter HDI. © Talanx
  • Von Lorenz Klein
  • 21.04.2021 um 11:52
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Der Versicherer HDI sieht sich in seiner kundenfreundlichen Haltung bei der Regulierung von pandemiebedingten Betriebsschließungen bestätigt. In den ersten zwei Monaten 2021 habe sich das Neugeschäft bei kleinen und mittleren Unternehmen verdoppelt, wie HDI-Chef Christopher Lohmann in einem Interview erklärte. Die Pandemiezahlungen spielten dabei „eine große Rolle“.

HDI-Chef Christopher Lohmann sieht sich in dem kundenfreundlichen Kurs des Versicherers in der Betriebsschließungsversicherung (BSV) bestätigt. „In den ersten zwei Monaten 2021 haben wir unser Neugeschäft im Jahresvergleich bei kleinen und mittleren Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt“, sagte Lohmann im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“. Die Zahlungen in der Krise spielten dabei eine große Rolle, so Lohmann. Denn: „Kunden und Makler finden unsere Haltung dazu sehr gut“, wie der HDI-Chef betonte.

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Zur Erinnerung: Anders als viele andere Versicherer machte HDI im vergangenen Jahr deutlich, dass man zwar ebenfalls „in Teilen nicht eindeutig formulierte BSV-Bedingungen hatte“, wie HDI-Vorstand Wolfgang Hanssmann im Interview mit Pfefferminzia sagte. Man wolle dies aber nicht zum Problem für die versicherten Gastronomen und Hoteliers machen. Hanssmann zufolge sei ihm nach dem Eintreffen der ersten Schadenmeldungen zu Betriebsschließungen schnell klar gewesen, dass man „natürlich zu unserem Wort stehen und leisten“ müsse.

Starkes Firmen-Wachstum bis 2025 angepeilt

Das scheint sich nun offenbar auszuzahlen – auch wenn die Zahlungen dem Versicherer viele Millionen kosteten. Für Schäden aus Betriebsschließungen habe die Talanx-Gruppe, zu der auch HDI gehört, 79 Millionen Euro gezahlt, davon haben Rückversicherer 56 Millionen Euro übernommen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.

Lohmann wolle jetzt vor allem bei Firmen und freien Berufen wachsen, heißt es weiter. Der Umsatz mit diesen Kunden belief sich demnach im vergangenen Jahr auf 450 Millionen Euro, 2025 sollen es mehr als 800 Millionen Euro sein. Pandemierisiken will HDI dabei auch künftig versichern – allerdings nur auf Basis von Einzelverfügungen, die individuell für einen Betrieb gelten. Flächendecke Allgemeinverfügungen nach bisherigem Muster hält auch HDI für nicht versicherbar.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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