Der jüngste Hackerangriff auf die Bundesregierung hat Politik und Unternehmen aufgeschreckt. © dpa/picture alliance
  • Von Manila Klafack
  • 02.03.2018 um 11:29
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:25 Min

Wenn selbst die Bundesregierung Cyberangriffen zum Opfer fällt, dürfte die Bedrohungslage für Unternehmen nicht minder anmuten. So wirkt es fast wie eine Fügung, dass es mit Cyber Direkt eine neue digitale Plattform für den Abschluss von Cyberversicherungen gibt. Unterdessen hat der Versicherungsverband GDV acht IT-Sicherheitsstandards für Unternehmen veröffentlicht.

Am Donnerstag hat das Bundesinnenministerium einen „technisch anspruchsvollen und von langer Hand geplanten Angriff auf die Kommunikationsnetze der Bundesregierung“ bestätigt. Das heißt so viel wie, es gab einen Cyberangriff auf den Informationsverbund Berlin-Bonn (IVBB), also auf die Bundesregierung. 

Bundesinnenminister Thomas de Maizière beschreibt das Vorgehen gegen den Angriff als erfolgreich: „Es ist ein Erfolg, dass der Hackerangriff auf das Netz des Bundes isoliert und unter Kontrolle gebracht werden konnte.“

Neues Portal für Cybersicherheit gestartet

Wie es der Zufall will, hat dieser Tage das Berliner Unternehmen Cyber Direkt die erste digitale Plattform für den Abschluss von Cyber-Versicherungen für kleine und mittelständische Unternehmen lanciert. Das Angebot ist speziell auf Unternehmen und Freiberufler mit einem Umsatz von bis zu 10 Millionen Euro zugeschnitten. Abgedeckt werden Eigen- und Fremdschäden nach einer Attacke.

Über die digitale Plattform sollen Auswahl, Vergleich und Antrag mit nur wenigen Klicks erledigt sein, verspricht Cyber Direkt. Nach Eingabe von Branche und Jahresumsatz sollen die Kunden sogleich ein verbindliches Angebot der Versicherungsprämie (ab 400 Euro jährlich) erhalten.

Der Vertrieb ist demnach auch über Versicherungsmakler möglich. Dazu kooperieren die Berliner mit dem Maklerpool pma, der die Technologie ab April einsetzen wird. Darüber hinaus stellt Cyber Direkt seinen Kunden ein kostenloses Paket an Präventionsmaßnahmen zur Verfügung.

Stichwort Prävention: Auch der Versicherungsverband GDV hat den schlagzeilenträchtigen Cyberangriff auf das Herz der Berliner Republik zum Anlass genommen, um Unternehmen für das Risiko von Hacker-Attacken zu sensibilisieren. Insgesamt acht Tipps gibt der Verband IT-Verantwortlichen in den Betrieben auf seiner Webseite an die Hand.

Diese besagen in aller Kürze: Antivirenprogramm aktuell halten, Daten einmal wöchentlich sichern, Updates und Sicherheitspatches immer einspielen, Firmenserver mit einer Firewall sichern, IT-Administratorenzugänge einrichten und sparsam nutzen, individuelle Mitarbeiterzugänge einrichten, komplexe Passwörter erzwingen und Mobilegeräte sichern.

autorAutor
Manila

Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort