Der Westhafen Tower in Frankfurt am Main ist der Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (Eiopa). © picture alliance / Arne Dedert | Arne Dedert
  • Von Manila Klafack
  • 16.04.2021 um 14:59
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Nicht die Vertriebskosten machen den größten Teil der Kosten eines versicherungsbasierten Anlageproduktes aus. Vielmehr schlagen die Verwaltungs- und Investitionsverwaltungskosten zu Buche. Das hat die Europäische Aufsichtsbehörde auch in ihrem aktuellen Bericht wieder festgestellt.

Verwaltungskosten und Investitionsverwaltungskosten sind die beiden größten Treiber der Kostenstruktur von „versicherungsbasierten Anlageprodukten und persönlichen Rentenprodukte“. Vertriebskosten folgen auf dem dritten Platz. Die biometrischen Kosten sind gering. Zu diesem Urteil gelangt die dritte Analyse des Marktes durch die Europäische Versicherungsaufsicht Eiopa.

Kosten und Erträge von mehr als 680 versicherungsbasierten Investment-Produkten von über 160 Versicherern wurden in der aktuellen Untersuchung gegenübergestellt. Sie decken 60 Prozent des europäischen Marktes ab.

30 bis 50 Prozent der Kosten seien demnach den Verwaltungskosten zuzuschreiben. Fondsgebühren und Vertriebsprovisionen würden 10 bis 30 Prozent ausmachen. Die Biometriekosten würden durchschnittlich bei unter 10 Prozent liegen. Grundsätzlich, so das Urteil, sei bei vielen Produkten das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmig.

Strengere Richtlinien für die Kosten möglich

Hier möchte Eiopa eingreifen, berichtet „Fonds professionell“ unter Berufung auf einen Bericht bei „Reuters“. Ein Konsultationspapier solle Kriterien festlegen, wann die Kosten nicht mehr im Verhältnis zum Ertrag stehen. Daraus könnten neue, strengere Regeln für die Kosten der Produkte entstehen.

Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Produkte beleuchtete die Eiopa in dem Bericht. Privatanleger, die aufgrund finanzieller Schwierigkeiten ihre Versicherung aufgelöst hatten, mussten aufgrund der vorzeitigen Auflösung neben den schlechteren Aktienkursen im Frühjahr 2020 auch noch hohe Kosten von bis zu 5 Prozent hinnehmen.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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