Laut der Studie haben südkoreanische Frauen die besten Aussichten auf ein langes Leben. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 22.02.2017 um 10:59
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Die Lebenserwartung in den Industrieländern soll ab 2030 auf mehr als 90 Jahre steigen. Das prognostiziert ein Forscherteam des Imperial College London. In Deutschland sollen Frauen der Prognose zufolge in Zukunft durchschnittlich knapp 86 Jahre alt werden, heute sind es 83 Jahre. Weiter zeigt sich, dass Männer die Kluft zu den Frauen verkleinern können.

Männern in Deutschland prophezeit das Forscherteam vom Imperial College London einen Anstieg der Lebenserwartung um vier Jahre von derzeit 78 auf fast 82 Jahre. Frauen sollen hierzulande in Zukunft durchschnittlich knapp 86 Jahre alt werden. Bisher sind es drei Jahre weniger.

Dabei landet Deutschland in der Studie zur Lebenserwartung in 35 Ländern eher auf den hinteren Plätzen. So kommen die Forscher zu dem Schluss, dass Menschen, die im Jahr 2030 in einer Industrienation geboren werden, gute Chancen haben, mehr als 90 Jahre alt zu werden.

Demnach wird die Lebenserwartung für Männer mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 85 Prozent ansteigen, für Frauen beträgt die Wahrscheinlichkeit 65 Prozent. Dies hat zur Folge, dass der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen in Zukunft deutlich geringer als bisher ausfallen wird.

Allerdings zeigt die Auswertung statistischer Modelle sowie Geburts- und Sterbedaten der Weltgesundheitsorganisation durch die Forscher, dass die Lebenserwartung zwar generell steigt, jedoch von Staat zu Staat sehr unterschiedlich ausfallen kann.

Demnach haben südkoreanische Frauen die besten Aussichten auf ein langes Leben. Laut Studie dürften sie im Durchschnitt älter als 90 Jahre werden. Für Frauen aus Frankreich, Spanien und Japan hegen die Forscher ähnliche Erwartungen. Die Höchstwerte für Männer liegen demnach künftig bei etwa 84 Jahren – vorausgesetzt sie werden in Südkorea, Australien oder der Schweiz geboren.

Vergleichsweise schlechte Aussichten für männliche US-Amerikaner

Am schwächsten werde die Lebenserwartung von Frauen in Mazedonien, Bulgarien und Japan ansteigen. Hier betrage der prognostizierte Anstieg weniger als zwei Jahre. Bei Männern bilden Mazedonien, Griechenland, Schweden und die USA die Schlusslichter – um maximal drei Jahre erhöhe sich in diesen Ländern die Lebenserwartung.

Die Autoren beschränken sich jedoch nicht darauf, nur Zahlen zu liefern, sondern machen auch Vorschläge, wie die Politik auf den Anstieg der Lebenserwartung reagieren sollte. So sei es unter anderem sinnvoll, das Renteneintrittsalter zu verschieben und den Übergang von der Arbeit in die Rente zu erleichtern.

Zudem müssten Gesundheits- und Sozialhilfesysteme gestärkt und alternative Pflegemodelle wie die technologiegestützte Heimpflege etabliert werden, lauten weitere Forderungen des Forscherteams.

 

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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