WhatsApp: Die Nutzung der App nimmt auch im Geschäftsalltag zu. © Getty Images
  • Von Lorenz Klein
  • 21.02.2017 um 12:05
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Mit WhatsApp können Makler die Kommunikation mit ihren Kunden effizient gestalten, den persönlichen Kontant stützen oder auch einen Vertragsabschluss vorbereiten. Den perfekten Ansatz gibt es dabei nicht – gleichwohl sollte er zur Persönlichkeit des Vermittlers passen.

Finanzberatung über WhatsApp? Ist das nicht zu unseriös? An dieser Frage hätten sich noch vor wenigen Jahren lebhafte Debatten entzündet, inzwischen hat sich jedoch die Erkenntnis durchgesetzt: Überall dort, wo sich der Kunde aufhält, darf und sollte man ihn als Makler auch abholen – warum also nicht auch beim Kurznachrichtendienst WhatsApp?

„Vor ein paar Jahren war die App noch ein digitales Spielzeug für Jugendliche, heute wird es von Vertriebsmannschaften als Kommunikationsmittel genutzt“, sagt Social-Media-Experte Martin Müller, der Versicherungsmakler im Online-Marketing berät. Makler sollten den Kurznachrichtendienst „wachsam beobachten“, befand Müller schon im Jahr 2015, schließlich müssten die Vermittler da sein, „wo ihre Kunden sind“.

Zu den Maklern, denen das Machen mehr liegt als das Beobachten, gehört Ronny Meßmann aus Brandenburg. Sein Kurzvideo, in dem er zeigt, wie er einen Kunden per WhatsApp zur Unfallversicherung berät wurde bis heute fast 13.000mal angeschaut. „Habe deine Versicherungen gecheckt: Deine Unfallversicherung ist leider ein Fake“, chattet Meßmann los. „Wieso Fake?“, antwortet der verdutzte Kunde. „Schau mal hier: 35.000 Euro Grundsumme. Wenn dir nach einem Unfall ein Bein fehlt, bekommst du nur 63.000 Euro… Du wirst deinen Job als Metallbauer nicht mehr ausüben können … und ohne Kohle da stehen.“ Und Meßmann setzt noch einen drauf: „Du hast zwei Kinder, Haus auf Abzahlung und ne fette Karre… Versicherung bei Berufsunfähigkeit hast du nicht. Wie lange kommst du mit 63.000 Euro hin?“, so die rhetorische Frage des Maklers.

Nun ja, die Ansprache Meßmanns ist Geschmacksache und dürfte nicht jedem Makler zusagen – doch seine direkte Art kommt bei der Klientel offenbar an. Am Ende des Chats stimmt der Kunde seinem Vorschlag zu, eine Grundsicherung von einer Million Euro für einen Monatsbeitrag von 20 Euro zu vereinbaren – und den alten Vertrag für 10 Euro im Monat aufzugeben.

Makler, die sich für diesen Weg entscheiden, sollten aber eines beherzigen: Entweder macht man es mit Herzblut oder man lässt es besser gleich. Was das bedeutet, hat Meßmann in einem Interview mal so beschrieben: „Als Onlinemakler gibt es bei mir keine festgelegten Öffnungszeiten. Meine Kunden können mir auch nachts um 2 Uhr schreiben.“

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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