In den Sozialen Medien steht nicht der Verkauf, sondern das Netzwerken im Vordergrund, sagt Saskia Drewicke. © Saskia Drewicke
  • Von Saskia Drewicke
  • 09.06.2020 um 15:09
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lesedauer Lesedauer: ca. 03:20 Min

Social Media ist in – und das nicht erst seit gestern! Anfänglich als Trend abgetan, haben sich soziale Medien mittlerweile zu einem wichtigen Kommunikationskanal für Unternehmen entwickelt. Auch für den Versicherungsvermittler? Das erfahren Sie hier.

Social Media ist schon lange kein Trend mehr. Die Welt scheint sich in den sozialen Medien abzuspielen – gerade in der aktuellen Corona-Krisenzeit, in der persönliche Kontakte eingeschränkt sind. Facebook, Twitter, Instagram, Youtube, Xing, Linkedin, Snapchat und jetzt auch noch Tik Tok. Viele Versicherungsvermittler stehen Social Media noch immer skeptisch gegenüber und schöpfen das Potenzial der sozialen Netzwerke bei Weitem nicht aus. Schade, denn Social Media bietet dem Versicherungsvertrieb große Chancen.

Wenn Sie als Vermittler auch in den nächsten Jahren noch am Markt sein wollen, führt kein Weg an einer digitalen Präsenz vorbei. Denn wenn Sie nicht online sind, werden Sie heutzutage kaum gefunden. Ihre Website ist ein erster Schritt, um Fuß auf dem Online-Parkett zu fassen. Doch sollte Ihr Internet-Auftritt hier keineswegs aufhören. Er ist nicht nur Ihr digitales Aushängeschild, sondern zugleich ein Kommunikationsinstrument, das Sie nutzen sollten, um mit Ihrer Zielgruppe in Kontakt zu treten.

Auf Social Media erreichen Sie Millionen von Menschen auf einen Schlag

Sicherlich ist Ihnen bei den jüngeren Generationen bereits aufgefallen, dass sie permanent ein Smartphone in der Hand haben und durch irgendwelche Newsfeeds der sozialen Medien scrollen, um up to date zu sein. Einer Statistik der Internetagentur KONTOR4 zufolge, hat allein Facebook 32 Millionen aktive Nutzer in Deutschland, gefolgt von Instagram mit 25 Millionen Mitgliedern. Zudem schauen sich 28 Millionen Menschen täglich Videos auf Youtube an.

Wenn Sie diese enormen Menschenmassen betrachten, die tagtäglich in den Sozialen Netzwerken unterwegs sind, geben Sie mir sicherlich Recht, dass Sie dort auch vertreten sein sollten, stimmt’s? Denn es kann ja gut möglich sein, dass Sie Ihre Zielgruppe dort finden. In meinem letzten Beitrag habe ich über die digitale Kundenansprache in der Versicherungsvermittlung gesprochen – vor allem soziale Netzwerke eignen sich hervorragend, um mit seiner Zielgruppe in den Austausch zu gehen.

Kommunikation und Interaktion im Fokus

Allerdings möchte ich an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass Social Media nicht in erster Linie der Neukundengewinnung dient – auch wenn es natürlich möglich ist, Neukunden über soziale Netzwerke zu gewinnen. Während Sie mit den Inhalten auf Ihrer Website ein Informationsbedürfnis erfüllen, geht es in sozialen Netzwerken um die Kommunikation und Interaktion mit Ihrer Zielgruppe. Sie können Social Media vor allem für die Steigerung Ihrer Bekanntheit und Reichweite, zum Markenausbau und zur Kundenbindung nutzen.

Ja, auch Werbeanzeigen lassen sich zum Beispiel über Facebook schalten. Mein Tipp lautet hier allerdings: Vermeiden Sie aufdringliche Werbemaßnahmen, indem Sie mit der Tür ins Haus fallen und kalten Kontakten direkt und ungefragt Ihre Produkte anpreisen. Das ist alles andere als sozial. Doch den sozialen Aspekt der sozialen Netzwerke sollten Sie bei all Ihren Social-Media-Aktivitäten unbedingt im Auge behalten. Im persönlichen Beratungsgespräch bauen Sie sicherlich auch erst eine Beziehung zu Ihrem Gegenüber auf, bevor Sie ihm oder ihr ein (Produkt-)Angebot unterbreiten, richtig? Nicht anders ist das in den sozialen Medien. Nutzen Sie diese Plattformen daher, um

  • Kontakte zu knüpfen,
  • Beziehungen aufzubauen und
  • Beziehungen zu pflegen.

Nicht der Produktverkauf, sondern der Austausch mit Ihrer Zielgruppe sollte auf Social Media im Vordergrund stehen.

Was bringt Social Media für Versicherungsvermittler?

Wenn Sie regelmäßig auf Social Media präsent sind, bauen Sie Nähe und Vertrauen zu Ihrer Zielgruppe auf und bleiben bei Ihren Kunden im Kopf. Außerdem finden Sie durch den Austausch möglicherweise heraus, wo Ihrer Zielgruppe der Schuh drückt. Denn diese Kenntnis ist wiederum für Sie relevant, um zu wissen, was Sie denn posten sollen. Doch bevor Sie damit beginnen, sollten Sie sich eine wichtige Frage vorab stellen:

WEN wollen Sie mit WELCHEN Inhalten erreichen?

Nur wenn Sie wissen, wen genau Sie ansprechen wollen, wissen Sie, auf welcher Plattform Sie Ihre Zielgruppe am besten erreichen und welche Inhalte Ihre Zielgruppe interessieren. Definieren Sie daher zwingend eine Zielgruppe. Ansonsten laufen Sie Gefahr, dass Sie auf sämtlichen sozialen Netzwerken unterwegs sind – ohne die Menschen zu erreichen, für die Sie die passende Lösung parat haben. Ein wichtiger Hinweis für Sie: „Alle, die Versicherungen brauchen“ oder „alle jungen Menschen“ sind keine vernünftigen Zielgruppen. Hier dürfen Sie gern strategischer vorgehen.

Auf Facebook finden Sie insbesondere Nutzer im Alter zwischen 25 und 54 Jahren. Auf Instagram sind vor allem 18- bis 35-Jährige unterwegs. Tik Tok ist vor allem bei Nutzern zwischen 16 und 24 Jahren beliebt. Wenn Sie nicht Privatkunden, sondern Unternehmen auf Social Media erreichen wollen, eignen sich Twitter oder Business-Netzwerke wie Xing und Linkedin deutlich besser. Welche Social-Media-Plattformen Sie schlussendlich nutzen sollten, hängt von Ihrer individuellen Zielgruppen-Definition ab. Denn für Sie ist es wichtig, dort präsent zu sein, wo Ihre Zielgruppe ist.

Auswahl geeigneter Social-Media-Kanäle für Versicherungsvermittler

Es ist nicht zielführend, auf jedem Kanal vertreten zu sein. Denn Sie sollten nicht vergessen, dass die regelmäßige Erstellung und Veröffentlichung von zielgruppenrelevanten Inhalten sowie die Pflege von Social-Media-Accounts zeitaufwendig sind. Der Grundsatz lautet daher: Weniger ist mehr. Denn ein Account ohne Inhalte, Austausch und Interaktion bringt Ihnen und Ihrer Zielgruppe keinen Mehrwert. Daher empfehle ich Ihnen, sich anfänglich auf ein bis zwei Plattformen zu konzentrieren und Ihre digitale Präsenz Schritt für Schritt auszubauen. Achten Sie zudem auf einen authentischen Auftritt. Denn auch was diesen Punkt betrifft, ändert sich nichts für Sie im Vergleich zum persönlichen Kontakt. Authentizität gewinnt in der Online-Welt genauso wie bekanntlich in der Offline-Welt.

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Saskia

Saskia Drewicke

Saskia Drewicke begleitet Berater, Vermittler und Makler beim Aufbau der digitalen Präsenz durch die Entwicklung und Umsetzung von Online-Marketing-Strategien. Als Expertin für Content-Marketing unterstützt sie dabei, zielgruppengerechte Inhalte zu entwickeln und Reichweite aufzubauen.

kommentare
Sebastian Heithoff | Heithoff Consulting
Vor 4 Jahren

Ein tolles Statement, das ich absolut stütze! Weiter so, liebe Saskia. Viele Grüße und bis bald ? Sebastian

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Sebastian Heithoff | Heithoff Consulting
Vor 4 Jahren

Ein tolles Statement, das ich absolut stütze! Weiter so, liebe Saskia. Viele Grüße und bis bald ? Sebastian

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