Karsten Körwer (links) ist Chef von Fairtriebsconsulting, und Norbert Lamers ist Geschäfstführer des Weiterbildungsanbieters Perspectivum. © Fairtriebsconsulting / Perspectivum
  • Von Redaktion
  • 08.02.2017 um 16:26
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Viele Menschen in Deutschland brauchen eine Generationenberatung. Tendenz steigend, weil es immer mehr ältere Menschen hierzulande gibt. Die Realität aber, sieht anders aus, wissen die beiden Experten zum Thema Generationenberatung des Weiterbildungsanbieters Perspectivum, Karsten Körwer und Norbert Lamers. Ältere bekommen nämlich oft jahrelang keinen Makler, Vermittler & Co. zu Gesicht.

Herr Lamers, Sie beschäftigen sich schon lange mit dem Thema Generationenberatung. Wie sehen Sie die zukünftigen Chancen?

Norbert Lamers: Das ist richtig, das Thema Generationenberatung ist, wie ich finde, ein sehr spannendes Thema und eine große Aufgabe, sicherlich auch eine gesellschaftliche Aufgabe für einen Vermittler in der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche. Ich durfte in der Vergangenheit und ich werde in der Zukunft mit einem ausgewählten Personenkreis, die als Trainer und Coach mit mir zusammen arbeiten, dieses Thema weiterentwickeln.

Bedenken Sie, für wie viele Menschen in der Bundesrepublik eine professionelle Generationenberatung von Nöten ist. Nehmen Sie mich als Beispiel. Ich bin 60, stehe mitten im Berufsleben, bin verheiratet. Die letzte umfassende Beratung hatte ich vor drei Jahren. Kein Mensch hat mich in dieser Zeit nach der Situation in meinem privaten Umfeld gefragt, zu meiner Mutter, meinen Brüdern und deren Partnern und Kindern, nach meinen Kindern und deren Partnern und Kindern, meinen Enkelkindern.

Wenn es um Geldanlage, Pflege, Hauskauf, generelle Absicherung und vieles mehr geht, müssen diese Angehörige doch an den Beratungstisch oder? Aber nichts passierte und ich behaupte in tausenden Fällen ist das genauso. Und das Schlimme ist, der Vermittler nutzt diese Chancen nicht. Ich glaube, ich brauche nicht weiterzumachen. Die Profis unter uns wissen, was es da geläutet hat.

Was bedeutet denn für Sie Generationenberatung? Im Moment geistert die Frage durch die Branche: Ist die Generationenberatung nur ein Hype, oder doch ein nachhaltiges Geschäftsmodell?

Karsten Körwer: Sowohl als auch. Im Moment ist es ein Hype und viele, sowohl Vermittler als auch Versicherer, versuchen auf diesen Zug aufzuspringen. Generationenberatung ist und bleibt ein langfristiges, nachhaltiges Geschäftsmodell. Zunächst einmal ist Generationenberatung ja nichts Neues in dem Sinne. Wir, Sie alle, betreiben mehr oder weniger täglich Generationenberatung, behaupte ich mal. Abstrakt betrachtet ist selbst die private Haftpflichtversicherung ein Beitrag zur Generationenberatung – immerhin hat ein kapitaler Schaden auch womöglich generationenübergreifende Auswirkungen.

Generationenberater beschäftigen sich mit den wirtschaftlichen Konsequenzen von Ernstfällen für die gesamte Familie und den entsprechenden Lösungen zur Vorsorge. Erfolgreiche Generationenberater sehen den Kunden langfristig, lebensbegleitend und beraten ihn ganzheitlich. Sozusagen von der Geburt bis ins hohe Alter. Und berücksichtigen dabei eben nicht nur die Einzelperson, sondern das gesamt persönliche Umfeld. 

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