Darlehenssummen steigen, Tilgungssätze sinken

Eigenheimkäufer leihen sich im Schnitt wieder höhere Summen für den Kauf einer Immobilie. Im März stieg die durchschnittliche Darlehenshöhe gegenüber den beiden Vormonaten um 5.000 Euro auf 299.000 Euro. Das zeigt der Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB), der über aktuelle Entwicklungen bei Baufinanzierungen in Deutschland berichtet.

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Dieser Wert wurde zuletzt im August 2022 erreicht, kurz nachdem die Europäische Zentralbank begonnen hatte, die Leitzinsen zu erhöhen. Vor einem Jahr lag die durchschnittliche Kredithöhe bei 278.000 Euro. „Die momentane Seitwärtsbewegung der Bauzinsen, die seit November 2022 gesunkene und nun recht stabile Inflation sowie die bis Mitte 2023 gesunkenen – und bislang vielerorts noch nicht wieder angestiegenen – Immobilienpreise sorgen für eine bessere Leistbarkeit bei Käufern und eine Wiederbelebung des Marktes“, sagt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Lübecker Finanzdienstleisters Dr. Klein.

Die anfängliche Tilgungsrate ist allerdings laut DTB im März weiter gesunken. Sie liegt mit 1,78 Prozent seit Oktober 2023 erstmals wieder unterhalb der 1,8-Prozent-Marke. Seit knapp anderthalb Jahren hält sich der Tilgungssatz hartnäckig unterhalb von 2 Prozent. „Damit reduzieren Kreditnehmer einerseits ihre monatlichen Kosten, nehmen aber auch in Kauf, dass sich die Gesamtlaufzeit des Kredits verlängert. Und eine längere Laufzeit bedeutet auch eine höhere Zinslast“, gibt Neumann zu bedenken.

Kredite billiger als vor einem Jahr

Als weitere Kennziffer weist der DTB die Standardrate aus. Sie zeigt an, wie viel ein durchschnittliches Darlehen von 300.000 Euro an monatlicher Rate kostet. Die Rate liegt seit vier Monaten in der Spanne zwischen 1.425 Euro und 1.440 Euro. Im März 2023 mussten Kreditnehmer noch 1.503 Euro monatlich zahlen. In den März 2022 schaut man lieber nicht zurück. Damals lag die Rate noch bei unter 1.000 Euro.

Der Beleihungsauslauf – dieser gibt das prozentuale Verhältnis zwischen der benötigten Kreditsumme und dem Beleihungswert der Immobilie an – befindet sich mit 86,43 Prozent auf vergleichsweise hohem Niveau. Vor zwei Jahren lag er 80,42 Prozent. Die durchschnittliche Zinsbindung bewegt sich seit fünf Monaten so gut wie gar nicht und beträgt rund elf Jahren und zwei Monate.

Die Ergebnisse des DTB werden monatlich aus Daten der Europace-Plattform berechnet, einem unabhängigen Marktplatz für Immobilienfinanzierungen. Der Trendindikator basiert auf etwa 35.000 Transaktionen mit einem Volumen von knapp 8 Milliarden Euro pro Monat.