Ein Mann zählt während eines Gesprächs an den Fingern ab. © dpa/picture alliance
  • Von Oliver Lepold
  • 12.10.2017 um 17:22
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Wie können Makler bei Unternehmenskunden im bisher vernachlässigten Thema Umlagemanagement punkten? Wer die Sparmöglichkeiten plakativ und gleichzeitig die richtigen Verwendungsvorschläge macht, hat gute Karten.

Viele Makler verfolgen einen ganzheitlichen Beratungsansatz und beraten folglich über eine breite Produktpalette. Versicherungsfragen, Vermögensaufbau und -anlage stehen dabei im Fokus. Bei Unternehmenskunden geht es um Gewerbeversicherungen und die betriebliche Altersvorsorge. Für Spezialthemen bleibt meist wenig Zeit. Es verwundert daher nicht, dass viele Makler kaum Berührung mit Fragen der gesetzlichen Krankenversicherung haben.

Dabei bietet das Beratungsfeld „Umlage in der GKV“ großes Potenzial für Makler. Arbeitgeber mit einer Belegschaftsgröße von bis zu 30 Vollzeitbeschäftigten nehmen prinzipiell am Umlageverfahren (Lohnfortzahlung) teil. Das heißt, sie führen eine Zwangsabgabe an die Krankenkassen ihrer Mitarbeiter ab. Diese sogenannten „U1“-Beiträge fallen je nach Kasse unterschiedlich aus. Erkrankt ein Arbeitnehmer, fließen Entschädigungszahlungen an den Arbeitgeber zurück, auch hier gibt es große Abweichungen durch teils sehr hohe Selbstbehalte. Weitere Pflicht-Umlagen gelten für die Fälle Mutterschaft (U2) und Insolvenz (U3).

Vielversprechendes Beratungsfeld für Makler

„Auf den ersten Blick wirken die Rahmenbedingungen des Umlagesystems wenig transparent, zumal es auch Ausnahmen gibt. Mit etwas Hilfe können sich Makler dieses Geschäftsfeld aber mit überschaubarem Aufwand erarbeiten“, weiß Dirk Leister, Versicherungsmakler und Unternehmensberater aus Heilbronn. Und der Bedarf ist da, insbesondere bei kleineren Betrieben – etwa 8 Millionen Arbeitsverhältnisse – besteht großes Einsparpotenzial, das Leister grob auf über 4 Milliarden Euro schätzt.

Wie können Makler das Sparpotenzial den Arbeitgebern mit einer Analyse plakativ veranschaulichen? „Kennt man das laufende Bruttomonatseinkommen, die aktuellen Krankenkassen der Mitarbeiter und die Einstufung in die jeweiligen U1-Tarife der Kassen, können mögliche Szenarien auf Knopfdruck berechnet werden“, sagt Leister. Er und sein Geschäftspartner Jürgen Walter, Marketingexperte und Unternehmensberater, haben dazu jüngst einen Umlagerechner auf umlage.de veröffentlicht. Besonders wichtig dabei: die Berücksichtigung von Krankheitstagen und die damit verbundenen Kosten für Arbeitgeber.

Alle Umlagetarife in einem Rechner

Der kostenfreie Rechner wird durch eine eigene Datenbank gespeist, die weitgehend alle bekannten Umlagetarife der gesetzlichen Krankenkassen enthält. Makler können für ihre Kunden eine Überschlagsrechnung im offenen Bereich der Website durchführen. Im geschlossenen Projektpartnerbereich der Website kann dann auch für jedes Belegschaftsmitglied individuell gerechnet werden.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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