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  • Von Redaktion
  • 28.10.2015 um 13:15
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Immer mehr Berufstätige werden wegen psychischer Probleme krankgeschrieben. Fehltage, die mit der Diagnose „Burnout“ begründet werden, gehen jedoch zurück. Doch die Ergebnisse des DAK-Psychoreports 2015 stimmen statt positiv eher nachdenklich.

Die Diagnose Burnout ist bei deutschen Arbeitnehmern rückläufig, hat eine eben erschienene Studie der gesetzlichen Krankenkasse DAK herausgefunden. 100 Versicherte, die wegen psychischer Leiden 2014 krankgeschrieben waren, hatten lediglich noch 5,2 Ausfalltage aufgrund von „Burnout“. Die Zahl hat sich im Vergleich zu 2011 fast halbiert. Das besagt der DAK-Psychoreport 2015.

Das eigentlich positive Ergebnis hat jedoch einen bitteren Beigeschmack. Denn es gingen 2014 immerhin 112 Fehltage je 100 Versicherte auf das Konto von Depressionen. Hinzu kamen 42 Fehltage aufgrund von Anpassungsstörungen – einer psychischen Reaktion auf belastende Umstände oder Ereignisse. Hochgerechnet blieben 1,9 Millionen Berufstätige, jeder 20. Arbeitnehmer, im vergangenen Jahr wegen einer psychischen Erkrankung der Arbeit fern, besagt der Report. Und: Seit 1997 hat sich die Zahl der Fehltage, die durch psychische Leiden verursacht werden, verdreifacht.

Das klingt schon weniger positiv. Möglicherweise sind die zurückgegangenen Burnout-Fälle eher auf einen Umschwung in der Diagnostik als auf eine allgemein stabilere psychische Gesundheit zurückzuführen. So zitiert die Studie den Chefarzt am Zentrum für seelische Gesundheit der Hamburger Asklepios-Klinik Dr. Hans-Peter Unger: „Burnout ist mittlerweile eher zur Beschreibung eines Risikozustands geworden. Von chronischem Stress verursachte psychische Krankheiten werden heute als Anpassungsstörungen oder Depressionen erkannt.“

Der Trend geht eher in die umgekehrte Richtung: Die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Probleme unter deutschen Arbeitnehmern nimmt zu. Nur wird die bislang eher ungenaue Diagnose Burnout zur Beschreibung psychischer Leiden heute weniger verwendet als noch vor einigen Jahren.

Interessant ist die räumliche Verteilung von Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen. Die meisten Fehltage verzeichnete das Saarland. Hier kamen im vergangenen Jahr auf 100 Versicherte 306 Fehltage wegen psychischer Probleme. Auf den Plätzen 2  und 3 liegen Berlin und Hamburg mit 292 beziehungsweise 289 Tagen. Dagegen fehlen Arbeitnehmer in Baden-Württemberg und Bayern – 197 beziehungsweise 193 Fehltage – weitaus weniger häufig mit entsprechender Diagnose.

Frauen, so merkt der Report an, sind erheblich häufiger betroffen als Männer. 6,5 Prozent weibliche Arbeitnehmer gegen 3,6 männliche blieben ihrem Arbeitsplatz aufgrund psychischer Leiden im vergangenen Jahr fern.

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