Arbeitskollegen während eines Meetings: Immer mehr KMU locken mit Angeboten wie bAV oder flexiblen Arbeitszeiten. © picture alliance / Zoonar | Robert Kneschke
  • Von Juliana Demski
  • 16.06.2020 um 17:01
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Kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) haben häufig Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden. Wie eine Studie der Gothaer zeigt, setzen immer mehr von ihnen deshalb auf moderne Angebote wie Homeoffice-Optionen, flexible Arbeitszeiten und eine betriebliche Altersversorgung (bAV), um geeignete Kandidaten anzulocken.

Für 39 Prozent aller Mittelständler ist es nicht leicht, auf dem modernen Arbeitsmarkt qualifiziertes Personal zu finden und langfristig an sich zu binden. Um aus der Vielzahl an Jobanzeigen herauszustechen, locken deshalb immer mehr kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) mögliche Kandidaten mit besonderen Angeboten. Das sind zentrale Ergebnisse einer Studie der Gothaer Versicherung.

Mit einem höheren Gehalt werben etwa 38 Prozent aller befragten Unternehmen, gefolgt von der betrieblichen Altersversorgung (bAV) mit 29 Prozent. Weiterhin als attraktiv erachten die Betriebe Angebote wie Weiterbildungen (28 Prozent), Homeoffice-Möglichkeiten (26 Prozent), Obst und Getränke am Arbeitsplatz (23 Prozent) sowie die betriebliche Gesundheitsförderung (14 Prozent). An der Spitze der Instrumente, mit denen KMU junge Mitarbeiter von sich überzeugen wollen, steht jedoch die Option auf flexible Arbeitszeiten: 40 Prozent der befragten KMU haben sich auf diese Möglichkeit eingestellt.

Interessant ist: Je größer das Unternehmen, desto mehr solcher Angebote gibt es. So bieten Kleinunternehmen mit maximal zehn Mitarbeitern in nur 8 Prozent der Fälle eine bAV an. Laut Studie geht es dann in Zehnerschritten aufwärts bis zu den großen Firmen (201 bis 500 Mitarbeiter), von denen 49 Prozent eine bAV im Angebot haben. „Dabei sollten sich auch kleine Firmen diesen Hebel nicht entgehen lassen – vor allem nicht, weil sie bürokratischen Aufwand fürchten“, sagt Stefan Opel, bAV-Experte bei der Gothaer.

Fokus auf durchmischte Altersstrukturen

36 Prozent der befragten Unternehmen achten bewusst auf eine durchmischte Altersstruktur und 31 Prozent sorgen aktiv für Begegnungspunkte zwischen Jung und Alt. 23 Prozent fördern den Austausch sogar über spezielle Teambuilding-Maßnahmen. Die KMU-Studie der Gothaer zeigt auch dies: Je kleiner das Unternehmen, desto älter ist die Belegschaft – 29 Prozent der KMU mit einem bis zehn Mitarbeitern gaben an, eine eher ältere Belegschaft zu haben.

Im Umkehrschluss sind die meisten jungen Menschen aber nicht zwingend in den großen Firmen mit bis zu 500 Mitarbeitern zu finden, sondern vielmehr in Agenturen, Start-ups und Kleinbetrieben mit 11 bis 20 Mitarbeitern – 29 Prozent von ihnen gaben an, ein eher jüngeres Team zu haben.

Luft nach oben bei der Flexibilität

Im Schnitt bieten nur 42 Prozent der befragten Unternehmen ein Teilzeit-Modell an, Gleitzeit nur 36 Prozent und Homeoffice lediglich 31 Prozent (die Umfrage fand vor den weitreichenden Änderungen durch das Corona-Virus statt).

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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