Umwelt- und Klimaschutz rückt immer mehr in den Fokus - nicht nur bei jungen Menschen. © senivpetro / freepik
  • Von Sabine Groth
  • 29.04.2021 um 12:06
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Nachhaltigkeit gewinnt bei der Geldanlage und der Altersvorsorge an Bedeutung. Daneben müssen im aktuellen Renditeumfeld Kosten minimiert werden. Beide Trends lassen sich mit staatlich geförderten fondsbasierten Basis-Renten umsetzen: durch die Anlage in ESG-Fonds und in kostengünstige ETFs – oder in ESG-ETFs.

2020 wurden so viele nachhaltige Fonds aufgelegt wie in keinem Jahr zuvor. Das Analysehaus Scope zählte 249 neue Fonds für deutsche Anleger, bei denen ESG-Kriterien, also ökologische und soziale Kriterien sowie eine vorbildliche Unternehmensführung, eine zentrale Rolle spielen. Insgesamt kommt das Analysehaus damit auf über 1.400 ESG-Fonds, die in Deutschland zum Vertrieb zugelassen sind.

Nachhaltigkeit in der Geldanlage ist ein Trend, dem sich kein Fondsanbieter mehr entziehen kann – und auch kein Anbieter von fondsbasierten Policen, ob nun als private Vorsorge der dritten Schicht oder als Basis-Rente. Schon jetzt lässt sich bei diversen Anbietern mit staatlicher Förderung in ESG-Fonds investieren und das Angebot dürfte weiter wachsen.

Gutes Gewissen ohne Renditeverzicht

Dafür spricht zum einen das steigende Interesse der Kunden an einer verantwortungsvollen Geldanlage. Gerade Jüngere scheinen bei ihrer Altersvorsorge auch nicht-finanzielle Faktoren berücksichtigen zu wollen. So ergibt eine aktuelle Umfrage des Marktforschers Yougov im Auftrag von Swiss Life, dass Nachhaltigkeit für 45 Prozent der Umfrageteilnehmer aus den Generationen Y und Z in der Geldanlage eine wichtige Rolle spielt. Das heißt nicht zwingend, dass ihnen die Rendite egal ist. Muss es auch nicht. Zahlreiche Studien belegen immer wieder, dass nachhaltiges Investieren nicht automatisch zulasten der Performance geht.

Ein weiteres – und wohl das schlagende – Argument für einen wachsenden ESG-Trend ist die zunehmende Regulierung in dem Bereich, die weder an Versicherern noch am Versicherungs-vertrieb vorbei geht. Im Rahmen des umfangreichen EU-Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums sind beispielsweise Offenlegungspflichten bereits im März in Kraft getreten, und künftig müssen im Beratungsgespräch die Nachhaltigkeitspräferenzen des Kunden abgefragt werden.

Schlanke Fondskosten drücken Gesamtkosten

Ein zweiter großer Trend im Fondsgeschäft, den auch Versicherungskunden bei immer mehr Anbietern spielen können, sind Exchange Traded Funds, kurz ETFs. Mit den niedrigen Zinsen und allgemein sinkenden Renditeerwartungen rücken die Kosten ins Rampenlicht. Die börsengehandelten Indexfonds mit ihrer schlanken, transparenten Kostenstruktur sind eine gern genutzte Lösung.

Die Zuflüsse steigen seit Jahren rasant. 2020 wurde in Europa laut Daten des Analysehauses Morningstar die Ein-Billionen-Euro-Marke beim verwalteten Vermögen in ETFs geknackt. Gerade für Basis-Renten-Kunden, die aufgrund der Zertifizierungskosten für die Policen mit erhöhten Gebühren leben müssen, können günstige ETFs eine charmante Anlage sein.

Und die Indexfonds lassen sich sogar mit dem Nachhaltigkeitstrend bestens kombinieren. Nachhaltige Indizes und damit auch nachhaltige ETFs sind der neue Trend im Trend. Laut Scope waren rund ein Drittel der 2020 aufgelegten ESG-Fonds Indexfonds.

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Sabine

Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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