Kein Strafzins mehr auf dem Kontoauszug © picture alliance / Zoonar | Stockfotos-MG
  • Von Andreas Harms
  • 12.08.2022 um 08:17
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 00:45 Min

Seitdem die Zentralbank den Leitzins erhöhte, haben hunderte Banken und Sparkassen reagiert und ihrerseits den Strafzins abgeschafft. Und auch die übrigen dürften bald verschwinden, vermutet ein Verbraucherportal.

Gute Nachrichten für alle mit hohen Kontoguthaben. In Deutschland verlangen nur noch 37 Geldinstitute Zinsen, wenn Kunden einen bestimmten Betrag auf Tagesgeld- oder Girokonten überschreiten. Das meldet das Verbraucherportal Biallo.de.

Zu Spitzenzeiten berechneten 582 von rund 1.200 beobachteten Banken und Sparkassen ein sogenanntes Verwahrentgelt, wie sie den Strafzins auch nannten. In der Regel lag er bei 0,5 Prozent auf alle Guthaben über einem bestimmten Freibetrag. Und der war im Rahmen der Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zuletzt stetig gesunken.

Die EZB hatte erstmals am 11. Juni 2014 für Guthaben, die Banken bei ihr unterhalten, Negativzinsen berechnet. Den Tiefststand erreichte dieser Zins für die Einlagefazilität, so der offizielle geldpolitische Begriff, im September 2019 bei minus 0,5 Prozent. Erst per 27. Juli 2022 hob ihn die EZB wieder auf 0 Prozent.

Beschlossen hatte die EZB das schon am 21. Juli. Und sogar schon davor hatten laut Biallo.de rund 40 Banken den Strafzins beendet und weitere 20 ihn zumindest gelockert oder die Freibeträge erhöht. „Wir gehen davon aus, dass das Verwahrentgelt spätestens ab 1. Oktober vollständig von der Bildfläche verschwunden sein wird, zumal der Druck auf die noch verbliebenen Banken zunimmt“, meint Biallo-Gründer und -Chef Horst Biallo.

autorAutor
Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort