Flexibilität ist Trumpf: Das gilt nicht nur für diesen Zirkusartisen, sondern auch für Fondspolicen. © picture alliance/dpa/TASS | Natalia Fedosenko
  • Von Sabine Groth
  • 14.09.2022 um 08:30
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Fondspolicen sind viel flexibler als so manche Kunden denken. Die oft Jahrzehnte währenden Verträge bieten immer mehr Freiheiten statt starrer Vorgaben. Das gilt in der Ansparphase, und auch die Gestaltungsmöglichkeiten in der Rentenphase nehmen zu.

Wer über eine fondsgebundene Rentenversicherung für das Alter vorsorgen will, schließt in der Regel einen Vertrag über mehrere Jahrzehnte ab. Eine solche lange Bindung fällt vielen schwer. Leichter wird die Entscheidung, wenn sich die Versicherung an unterschiedliche Lebensphasen und nicht vorhersehbare Wendungen im Leben anpassen lässt. Versicherer arbeiten daher schon lange daran, ihre Tarife flexibler zu gestalten und die Möglichkeiten werden stetig erweitert.

Eine hohe Wahlfreiheit, auch im Vergleich zu klassischen Lebensversicherungen, liefert die Fondsauswahl der Versicherer, die Vielfalt beim Risiko-Rendite-Profil bietet. Zum Standardangebot zählen Aktienfonds, die hohe Renditechancen ermöglichen. Aber auch wer sich – grundsätzlich oder in bestimmten Phasen der Laufzeit – weniger Volatilität wünscht, wird in den Fondspaletten fündig.

Selbst stark sicherheitsorientierte Anlagen, wie geldmarktnahe Fonds oder der Deckungsstock des Versicherers können bei Bedarf eingesetzt werden. Zudem gibt es gemanagte Depots, die Einzelfondsauswahl und Anpassungen an Marktveränderungen übernehmen. Auch passt sich das Angebot relativ schnell an große Trends in den Fondsmärkten an: ETFs und nachhaltige Fonds sind nur zwei Beispiele.

Shiften und switchen: Aufhänger fürs Kundengespräch

Bei modernen Fondspolicen ist es Standard, dass angespartes Vermögen in andere Fonds umgeschichtet werden kann. Ebenso können die Fonds ausgetauscht werden, in die die regelmäßigen Beiträge fließen. Makler sollten diese Freiheit nicht nur als potenzielle Mehrarbeit betrachten, sondern auch als Chance, mit dem Kunden oder der Kundin mal wieder ins Gespräch zu kommen. Eventuell hat sich deren Leben verändert und nicht nur Anpassungen in der Fondspolice, sondern auch die Absicherung weiterer Risiken sind nötig.

Flexibilität ist Trumpf

Flexible Verträge sollten nicht nur Beitragserhöhungen, sondern auch Beitragssenkungen und -aussetzungen in der Ansparphase ermöglichen. Das kann vorschnelle Kündigungen ersparen. Außerplanmäßige Zuzahlungen können Schwung in die Altersvorsorge bringen. Entnahmemöglichkeiten nehmen die Angst, im Notfall nicht ans Geld zu kommen.

Rentenphase: Zeit zum Umdenken

In der Rentenphase begeben sich immer noch viele Fondspolicen in den Deckungsstock. Kapital, das nicht bei Renteneintritt entnommen wird, geht in die lebenslange Verrentung. Aber auch hier wird es flexibler. Schließlich wird die Rentenphase tendenziell länger  und warum sollte das Kapital – oder zumindest ein Teil davon – nicht weiter in Fonds investiert bleiben und für Rendite sorgen? Besonders flexibel sind Whole-Life-Tarife, die gar nicht erst eine feste Laufzeit haben. Wann Kapital entnommen wird und ob, wann und für welchen Teil des aufgebauten Vermögens die Verrentung beginnt, legt der Kunde nicht Jahrzehnte vorher bei Vertragsabschluss fest, sondern dann, wenn er das Geld oder die Leibrente tatsächlich benötigt.

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Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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