© Pixabay
  • Von Oliver Lepold
  • 09.04.2019 um 09:45
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:35 Min

Der Erfolg einer Kapitalanlage ist auch vom richtigen Einstiegszeitpunkt abhängig. Haben Investments in Form von monatlichen Sparplänen dabei Vorteile gegenüber Einmalanlagen? Hier gibt es die Antwort.

Es ist ein gängiges Credo in der Welt des Sparens: Je länger der Anlagehorizont, desto weniger spielt der Einstiegzeitpunkt eine Rolle (Time schlägt Timing). Kurz- und mittelfristig profitieren Kunden indes bei einer Verteilung der Einzahlung über mehrere Monate von einem geringeren Risiko für das Portfolio. Dieser sogenannte Durchschnittskosteneffekt (Cost-Average-Effekt) wird gerne von Banken und Finanzberatern angeführt, wenn es um Sparpläne geht.

Der Effekt besagt, dass Sparer mit einem festen Sparbeitrag bei niedrigeren Kursen mehr Fondsanteile kaufen und bei höheren Kursen weniger Anteile erwerben können. Der Durchschnittspreis der gesamten Fondsanlage kann so gesenkt werden. Bei der Einmalanlage kann der Cost-Average-Effekt genutzt werden, indem zuerst in eine sichere Anlage investiert und hieraus nach und nach ins Zielinvestment umgeschichtet wird. Dadurch hat der Anleger den Vorteil, dass ein Kurssturz nach dem Investieren nicht direkt zu einem massiven Verlust führen wird.

Unbestritten ist, dass Sparpläne bedeutsam für den Aufbau eines Vermögens sind. Bereits ab 25 Euro monatlich können Sparer in Aktienfonds oder in börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz ETFs) anlegen. Ein systematischer Vorteil von Sparplänen gegenüber Einmalanlagen besteht jedoch nicht, geht aus einer Analyse des Deutschen Aktieninstituts (DAI) hervor. Nach dessen Daten entwickeln sich je nach Zeitpunkt des Einstiegs mal die Sparplananlage, mal die Einmalinvestition besser.

Stärkerer Zinseszinseffekt bei Einmalanlagen

Bei einer Einmalanlage arbeitet der Zinseszinseffekt für den Anleger. Je mehr Geld man investiert, desto mehr Geld kann für den Anleger arbeiten. Der Hebel des Zinseszinseffekts kann somit stärker wirken als bei einem Sparplan. Wer etwa seit 1987 monatlich 50 Euro in einen Sparplan auf den deutschen Leitindex Dax investierte, erhielt laut DAI 30 Jahre später eine Rendite von 7,9 Prozent pro Jahr.

Wer hingegen die Einmalanlage wählte, konnte 8,9 Prozent Plus verzeichnen. In anderen Szenarien schnitt der Sparplan besser ab. Sparer, die etwa während der Finanzmarktkrise Ende 2007 einmalig in den Dax investierten, verzeichneten nach zehn Jahren eine durchschnittliche Rendite von 4,8 Prozent. Wer hingegen im selben Zeitraum monatlich sparte, erhielt Ende 2017 eine deutlich höhere Rendite von 10,4 Prozent pro Jahr.

Experten raten, neben dem Durchschnittskosteneffekt weitere Faktoren wie eine richtige Asset Allocation der Fondsanlage bei dem Sparplan oder der Einmalanlage zu berücksichtigen. Zudem ist auf den richtigen Ausstiegszeitpunkt zu achten. Denn am Ende des Anlagehorizonts ist ein wesentlich größeres Vermögen der Volatilität des Kapitalmarktes ausgesetzt als zu Beginn. Daher sollte hier der Ausstieg flexibel geplant und schrittweise vorgenommen werden. Eventuell können auch hier vor der Entnahme Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden, indem zum Beispiel fünf Jahre vor der geplanten Entnahme das Risiko reduziert wird.

autorAutor
Oliver

Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort