Jan Roß ist Bereichsvorstand Maklervertrieb bei der Zurich Gruppe Deutschland. © Zurich
  • Von Jens Lehmann
  • 05.07.2022 um 15:04
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Die Nachhaltigkeitsdiskussion hat die Finanz- und Versicherungsbranche voll erfasst. Im Interview erklärt Jan Roß, Bereichsvorstand Maklervertrieb der Zurich Gruppe Deutschland, warum das Thema Nachhaltigkeit für Maklerinnen und Makler so wichtig ist und wie der Aufbau eines nachhaltigen Geschäftsmodells gelingt.

Pfefferminzia: Warum ist das Thema Nachhaltigkeit für Versicherungsmakler aus Ihrer Sicht von Bedeutung?

Jan Roß: Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz sind nicht nur ein kurzfristiger Trend, der dem Zeitgeist folgt. Hier geht es um viel mehr. Das Thema Nachhaltigkeit wird uns dauerhaft begleiten. Das gilt selbstverständlich auch für die Versicherungsbranche. Denn der menschengemachte Klimawandel wirkt sich massiv auf die Risikomodelle aus, mit denen wir arbeiten. Wir beobachten eine weltweite Zunahme von extremen Wetterereignissen, die auf den Klimawandel zurückgehen. All diese Veränderungen treffen den Kern von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Folglich muss sich die Branche sehr viel stärker mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen, denn wir alle stehen mitten in einem großen Veränderungsprozess.

Wie stellen sich Maklerinnen und Makler am besten nachhaltig auf? Was sind die ersten Schritte?

Sie sollten sich zunächst bewusst machen, welche Aspekte ihrer Arbeit von den Veränderungen betroffen sind. Dabei werden sie feststellen, dass es beim Thema Nachhaltigkeit nicht allein um die fundierte ESG-Beratung im Bereich der Fondspolicen geht, sondern grundsätzlich um alle Arbeitsbereiche. Es fängt mit der Büroorganisation an: Wie kann ich meinen Büroalltag nachhaltiger gestalten? Ganz zentral für die Arbeit ist zudem die Frage, wie ich als Vermittler das Thema Nachhaltigkeit gegenüber meinen Kunden anspreche. Umfragen belegen, dass vielen Kundinnen und Kunden nachhaltige Finanz- und Versicherungsprodukte sehr wichtig sind. Makler müssen darauf eingehen und diese Entwicklung in ihre Beratung aufnehmen. Denn das Thema Nachhaltigkeit bietet große Chancen für Vermittler.

Wie unterstützt Zurich Makler dabei, wenn sie sich nachhaltiger aufstellen wollen?

Auf unserer Seite www.zurich-maklerimpuls.de finden Vermittler eine Vielzahl von Informationen zu Fortbildungsmöglichkeiten im Bereich Nachhaltigkeit sowie auch konkrete Anregungen für eine nachhaltige Büroorganisation. Dazu haben wir einige Beispiele von Kolleginnen und Kollegen aus der Branche zusammengestellt, von dem sich vieles auf das eigene Büro übertragen lässt. Zusätzlich bieten wir umfassende Informationen dazu, wie Vermittler ihre Kunden am besten auf das Thema Nachhaltigkeit ansprechen. Es reicht sicher nicht aus, nur zu fragen: Möchten Sie nachhaltig investieren? Vermittler sollten mit ihren Kunden sehr viel tiefer ins Thema einsteigen. Dafür haben wir einige begleitende Tools auf der Website bereitgestellt, die dafür sehr hilfreich sind.

Welche Tools sind das?

Wir haben beispielsweise einen CO2-Fußabdruck-Rechner, der in Zahlen ausdrückt, wie nachhaltig das individuelle Verhalten von Kunden ist. Darüber ist es leicht, mit Kunden ins Gespräch über Nachhaltigkeit zu kommen. Auch unsere App „Planet Hero“ ist ein gutes Akquise-Instrument. Sie liefert Kunden Tipps, wie sie ihren Alltag nachhaltiger gestalten können. Mit der Marketing-Plattform digidor bieten wir zusätzlich Marketingkampagnen an, die Makler nutzen können, um das Thema Nachhaltigkeit bei ihren Kunden bekannter zu machen und sie für das Thema zu sensibilisieren. Hinter all unseren Unterstützungs-angeboten steht das Ziel, Maklern beim Aufbau eines nachhaltigen Geschäftsmodells zu helfen.

Wie sieht sich Zurich selbst als Unternehmen mit Blick auf Nachhaltigkeit?

Wir räumen dem Thema in allen unseren Geschäftsbereichen oberste Priorität ein. Als Versicherer haben wir verstanden, dass Nachhaltigkeit einen essenziellen Einfluss auf unser Kerngeschäftsmodell hat, nämlich das Tragen von Risiken. Bei der Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie konzentrieren wir uns auf vier Bereiche: Erstens sind wir ein Unternehmen und Arbeitgeber von rund 4.400 Beschäftigten. Bei unseren betrieblichen Abläufen wollen wir bis 2030 eine CO2-Reduzierung um 70 Prozent erreichen. Zweitens nehmen wir als Berater und Investor mit unseren Entscheidungen und unserem Produktportfolio weltweit massiven Einfluss auf Umwelt, Klima oder soziale Belange. Auch hier ist es unser Ziel, schrittweise noch nachhaltiger und klimaschonender zu investieren. Drittens sind wir Risikomanager und richten unsere Produkte und Leistungen immer stärker an Nachhaltigkeitskriterien aus. Damit erhöhen wir die Risikotragfähigkeit unserer Kunden. Und viertens sehen wir uns als Teil der Gesellschaft und engagieren uns in vielen langfristigen Projekten für Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Aktuell startet bereits zum zweiten Mal die Suche nach dem nachhaltigsten Maklerbüro. Warum engagiert sich Zurich bei diesem Wettbewerb?

Es war uns eine Herzensangelegenheit, den Wettbewerb „Deutschlands nachhaltigstes Maklerbüro“ gemeinsam mit Pfefferminzia ins Leben zu rufen. Zurich hat sich zum Ziel gesetzt, zu einem der nachhaltigsten und verantwortungsvollsten Unternehmen der Welt zu werden. Zugleich möchten wir auch unsere Vertriebspartner dazu einladen, unsere knappen Ressourcen zu schonen und nachhaltig zu wirtschaften.

>>Hier finden Sie alle Informationen zum Wettbewerb “Deutschlands nachhaltigstes Maklerbüro”.

 

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Jens Lehmann

Jens Lehmann ist diplomierter Publizist und Betriebswirt und arbeitet als freier Journalist und Autor in Hamburg. Er ist thematisch auf Wirtschafts-, Finanz- und Mobilitätsthemen spezialisiert. Seine Beiträge erscheinen in Publikationen großer Zeitungsverlage, Unternehmensveröffentlichungen sowie bei Pfefferminzia.

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