36 Prozent der volljährigen Deutschen könnten sich vorstellen, innerhalb der nächsten drei Jahre einen eigenen E-Scooter zu erwerben. © Swiss Life Select
  • Von Lorenz Klein
  • 14.05.2019 um 12:24
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:30 Min

Für die Versicherungswirtschaft könnte sich die bevorstehende Zulassung von Elektrorollern in Deutschland als erfreuliche Sonderkonjunktur erweisen: 36 Prozent der volljährigen Deutschen halten es für denkbar, sich innerhalb der nächsten drei Jahre einen eigenen E-Scooter anzuschaffen. Das zeigt eine aktuelle Yougov-Umfrage im Auftrag des Finanzdienstleisters Swiss Life Select.

In Deutschland liege das Potenzial für elektrisch betriebene Tretroller, sogenannte E-Scooter, bei mindestens 24,1 Millionen Geräten. Das berichtet der Finanzdienstleister Swiss Select auf Basis einer beim Marktforschungsunternehmen Yougov in Auftrag gegebenen Online-Umfrage. Demnach könnten sich 36 Prozent der mehr als 2.000 befragten volljährigen Deutschen vorstellen, innerhalb der nächsten drei Jahre einen E-Scooter zu erwerben. Im Detail heißt das: 3 Prozent planen eine Anschaffung auf jeden Fall, 6 Prozent wahrscheinlich und 27 Prozent vielleicht.

Mehr zum ThemaMehr zum Thema
Versicherungsverband strikt dagegen

Rollen E-Scooter bald auf dem Gehweg?

Erster Versicherer bringt sich in Stellung

Kabinett beschließt Regelwerk für Elektroroller

Weitere 26 Prozent der Befragten ziehen es in Betracht, die Roller zu leihen (Sharing-Modell). Neun Prozent würden vom Auto, vier Prozent vom Motorrad und zehn Prozent von öffentlichen Verkehrsmitteln auf einen E-Scooter umsteigen.

Kurze Strecken im Fokus 

Knapp die Hälfte der Befragten könnte sich vorstellen, mit den Fahrzeugen vor allem kleinere Einkäufe zu erledigen (48 Prozent), die Wege zur Arbeit, Schule oder Universität zurückzulegen (36 Prozent), kleinere Ausflüge in der näheren Umgebung zu unternehmen (35 Prozent) sowie von Zuhause, öffentliche Verkehrsmittel zu erreichen (34 Prozent).

Gegen einen Kauf sprechen laut der Umfrage fehlender Nutzen (57 Prozent), hohe Kosten (32 Prozent) oder fehlender Transportraum für Gepäck (26 Prozent). Gegen eine Leihe spricht zumeist ebenfalls fehlender Nutzen (55 Prozent), gefolgt von hohen Kosten (31 Prozent), Sicherheitsaspekten (21 Prozent) sowie die Abholung und das Abstellen der Fahrzeuge bei Sammelpunkten (20 Prozent). Jeder Fünfte äußert außerdem die Befürchtung, dass die Verleiher Bewegungsdaten sammeln könnten (18 Prozent).

Deutsche sehen Freigabe für 12-Jährige skeptisch

Nach aktuellen Planungen sollen E-Scooter mit einer Höchstgeschwindigkeit von 12 km/h nicht mehr auf Gehwegen verkehren dürfen. Diese Neuerung ist unter Experten auch deshalb umstritten, so die Umfragemacher, weil nach gegenwärtigem Stand der Elektrokleinstfahrzeuge Verordnung (eKFV) die Fahrzeuge bereits ab 12 Jahren freigegeben werden sollen. 67 Prozent der Befragten sind gegen diese Altersfreigabe.

Jeder Dritte würde über Haftpflichtschutz hinausgehen

Unabhängig vom Alter der Fahrer lehnt jeder fünfte Befragte den Kauf das Leihen eines E-Scooters aufgrund der möglichen Gefahren ab. So beinhaltet der dem Bundesrat zur Abstimmung vorliegende Gesetzesentwurf keine Helmpflicht – jedoch eine Versicherungspflicht. Und das wird von der großen Mehrheit der Befragten begrüßt: „Der Wichtigkeit, sich abzusichern, pflichten 80 Prozent der Befragten bei“, berichtet Swiss Life Select. 36 Prozent würde demnach neben einer Haftpflichtversicherung sogar eine optionale Teilkaskoversicherung in Betracht ziehen.

autorAutor
Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort