Eine Statue der Justitia: Auch harmlose Nachbarschaftsstreits können vor Gericht landen und den Beteiligten teuer zu stehen kommen. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 09.01.2018 um 16:51
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Wer schon einmal in einen Rechtsstreit verwickelt war, der weiß, wie teuer das werden kann. Um in so einem Fall nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben, ist eine Rechtsschutzversicherung von Vorteil. Doch die Bedingungen müssen stimmen.

Diesen Satz bekommen viele Jura-Studenten bereits am ersten Vorlesungstag zu hören: „Auf hoher See und vor Gericht ist man in Gottes Hand.“

Wie auch immer man zu dieser Metapher steht, macht sie doch eines deutlich: Recht haben und Recht bekommen ist zweierlei. Man kann sich eben nie sicher sein, welchen Kurs ein Rechtsstreit am Ende nimmt – insbesondere, wenn die äußeren Bedingungen rau sind und die gegnerische Partei für mächtigen Gegenwind sorgt.

Entsprechend groß ist die Ehrfurcht bei vielen Deutschen vor juristischen Auseinandersetzungen – wer diese zeitlebens vermeiden kann, wird sich womöglich selbst beglückwünschen. Das hängt nicht nur mit einem diffusen „Verloren-auf-hoher-See-Gefühl“ inmitten des Gerichtssaals zusammen, sondern auch schlichtweg mit den Kosten eines Verfahrens.

Für 71 Prozent der Bundesbürger wäre die Angst vor hohen Kosten ein Grund, bei Streitigkeiten keinen Anwalt einzuschalten, wie eine Umfrage im Auftrag des Versicherungsverbands GDV zeigt (siehe auch Grafik unten).

Die Sorge ist nicht unberechtigt. Diverse Praxisbeispiele, die der Versicherer DEVK Rechtsschutz zusammengetragen hat, zeigen, dass selbst ein harmlos beginnender Nachbarschaftsstreit in ein kostspieliges juristisches Tauziehen münden kann, bei dem der Kläger am Ende rund 1.600 Euro zu berappen hat.

Nun mag mancher einwenden, dass es natürlich im Interesse des Versicherers liegt, die Welt als einen Ort zu zeichnen, in dem es von Rechtsrisiken nur so wimmelt. Gleichwohl birgt schon das Berufsleben eines Durchschnittsbürgers viele Unwägbarkeiten mit hohem Streitpotenzial.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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