Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat durch die Zinsentwicklung viel Geld einsparen können. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 13.01.2017 um 14:12
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Schlecht für Sparer, schön für den Finanzminister: Durch die niedrigen Zinsen haben Bund, Länder und Gemeinden allein im vergangenen Jahr fast 50 Milliarden Euro einsparen können. Seit 2008 beläuft sich die zinsbedingte Entlastung der öffentlichen Kassen sogar auf 240 Milliarden Euro. Das zeigen Berechnungen der Bundesbank.

Die anhaltende Niedrigzinsphase ist für Verbraucher, die beispielsweise für ihre Altersvorsorge sparen, ein großes Ärgernis. Profiteure dieser Entwicklung sind hingegen die öffentlichen Haushalte.

Das zeigt eine aktuelle Analyse der Bundesbank, die das Zinsniveau von 2007, dem Jahr vor der Finanzkrise, mit dem jeweiligen Niveau der Folgejahre verglichen hat: Musste der Staat 2007 den Käufern deutscher Wertpapiere noch eine durchschnittliche Rendite von 4,23 Prozent gewähren, so waren es nur noch 2,05 Prozent im Jahr 2016.

Der kontinuierlich gesunkene Zinsdienst erweist sich damit für die öffentlichen Kassen von Bund, Ländern und Gemeinden sowie der Sozialversicherung als Segen. Demnach konnten allein im vergangenen Jahr 47 Milliarden Euro gespart werden. Die seit 2008 eingesparte Gesamtsumme beläuft sich bis 2016 sogar auf 240 Milliarden Euro.

Damit hat die Zins-Entwicklung einem Bericht von Spiegel Online zufolge maßgeblich zum Haushaltsüberschuss von 6,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr beigetragen. „Sollten die Zinsen allerdings wieder anziehen, wäre es schnell vorbei mit den Haushaltsüberschüssen“, heißt es. Der Grund: Würden die Zinsen um einen Prozentpunkt steigen, so der Bericht, müsste der Staat jährlich 21 Milliarden Euro mehr berappen.

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