Fordert Reformen bei den Beamtenpensionen: Der Präsident des Bunds der Steuerzahler, Reiner Holznagel. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 20.10.2016 um 11:26
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Ein großer Teil der aktuellen politischen Debatte dreht sich darum, wie man die Altersvorsorge in Deutschland verbessern kann. Dabei wird ein Thema gerne ausgeblendet: die Versorgung der Beamten. Denn sie bekommen immer noch über 70 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens als Pension. Und Reformideen scheint es hier nicht zu geben.

Das ARD-Magazin Plusminus hatte in seiner Sendung vom 19. Oktober unter anderem die Rente zum Thema. Als Beispielfall wird Anni Hayn aus Bielefeld vorgestellt. Die Dame ist Steuerfachangestellte, hat 50 Jahre gearbeitet und soll nun eine Rente von rund 1.400 Euro brutto bekommen.

Hayn ärgert sich sehr. Warum? Weil sie die Chance gehabt hätte, eine vergleichbare Arbeit als Beamtin im Finanzamt zu machen. Das wollte sie damals nicht. Nun bereut sie das. Denn dann stünde ihr eine Pension von über 2.400 Euro brutto zu, heißt es in dem Bericht weiter.

Während der Staat an der gesetzlichen Rente in den vergangenen Jahren immer wieder geschraubt hat – 2001 gab es noch 52 Prozent des Durchschnittseinkommens, heute sind es 47 Prozent – hat sich bei den Beamten kaum was getan. Dort waren es im Jahre 2001 etwa 75 Prozent vom letzten Bruttoeinkommen, jetzt liegt der Wert bei knapp 72 Prozent.

Und: Bei den Beamten zählt das letzte Bruttoeinkommen, bei Angestellten ein Durchschnittseinkommen. Auch darüber ärgert sich Hayn. Würde ersteres für sie gelten, bekäme sie statt der 1.400 Euro rund 2.200 Euro Rente.

Jeder Bürger zahlt 900 Euro für die Beamtenversorgung

Das Problem ist aber ein größeres, warnt Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die öffentlichen Haushalte vollkommen durcheinandergewirbelt werden auf Grund der Pensionslasten. Wir haben jetzt schon Bundesländer, die haben teilweise mehr Ausgaben für inaktives Personal, das heißt für Pensionäre, als für aktives, und das wird sich weiter zuspitzen.“

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