Blick in das Wartezimmer einer Arztpraxis. © picture alliance / imageBROKER | Jochen Tack
  • Von Achim Nixdorf
  • 22.07.2021 um 13:05
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Gesetzlich Krankenversicherte haben häufig keine Vorstellung davon, was mit ihren Beiträgen geschieht. Eine große Mehrheit wünscht sich deshalb mehr Transparenz im Umgang mit Versichertengeldern. 86 Prozent sprechen sich sogar für eine gesetzliche Informationspflicht der Anbieter aus, wie eine repräsentative Umfrage der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) zeigt. Mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier.

Black-Box gesetzliche Krankenversicherung: Für fast 90 Prozent der GKV-Versicherten stellt die Verwaltung ihrer Beiträge nach wie vor eine große Unbekannte dar. Entsprechend groß ist der Ruf nach mehr Nachvollziehbarkeit und Transparenz. Ein Großteil der Versicherten wünscht sich mehr Informationen zur finanziellen Situation ihrer Kasse, viele befürworten sogar eine gesetzliche Verpflichtung. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse.

Bereits im Jahr 2014 hatte die SBK eine erste Umfrage rund um die Finanzierung von Krankenkassen gestartet. Damals ging knapp ein Drittel der Befragten davon aus, dass die eigene Kasse auch die eigenen Beiträge verwaltet. Knapp 43 Prozent gaben zu, dass sie nicht wüssten, wie ihre Beiträge verwaltet werden. Die Ergebnisse sind auch sieben Jahre später nahezu dieselben: 41 Prozent geben in der aktuellen Umfrage an, dies nicht zu wissen. 34 Prozent gehen davon aus, dass die Kassen diese selbst verwalten. Nur 23 Prozent wissen um die zentrale Verwaltung der Einnahmen über den Gesundheitsfonds.

Forderung nach mehr Transparenz

Die meisten Befragten wünschen sich vor diesem Hintergrund mehr Transparenz im Umgang mit ihren Versichertengeldern: 91 Prozent sprechen sich demnach für regelmäßige Finanzberichte der gesetzlichen Kassen aus. 86 Prozent sind sogar dafür, dass die Versicherer gesetzlich dazu verpflichtet werden sollten, regelmäßige Finanzberichte vorzulegen (siehe Grafik).

„Wir fungieren als Treuhänder“

„Wir können den Wunsch nach mehr Information nur unterstützen“, betont Christian Keutel, Finanzexperte der SBK. „Denn die Versicherten vertrauen uns ihr Geld an. Wir fungieren als Treuhänder für die Versichertengelder und garantieren dafür, dass diese nachhaltig eingesetzt werden. Da ist es ihr gutes Recht, Bescheid zu wissen.“ Die SBK veröffentliche daher seit Jahren regelmäßig ihre Geschäfts- und Quartalsberichte.

In Sachen Einnahmenverwaltung haben die GKV-Versicherten übrigens eine klare Vorstellung: Fast die Hälfte (45 Prozent) ist der Meinung, dass Krankenkassen selbst entscheiden sollten, wie sie mit ihren Versichertengeldern umgehen (siehe Grafik).

Für die SBK-Studie hat das Meinungsforschungsunternehmen Yougov rund 2.000 Frauen und Männer im Juni und Juli online befragt, davon gut 1.800 Mitglieder einer gesetzlichen Krankenversicherung. Die Ergebnisse sind nach eigenen Angaben repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Mehr Informationen finden Sie hier.

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Achim Nixdorf

Achim Nixdorf ist seit April 2019 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

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